Langenfeld Eine-Welt-Laden feiert Jubiläum

Langenfeld · Seit 25 Jahren werden im Pfarrzentrum von St. Martin fair gehandelte Produkte verkauft. Erlös hilft armen Kindern.

 Agatha Brümmer (l.), Alexandra Rücker (r.) und 20 weitere Mitglieder des Eine-Welt-Kreises verkaufen in dem Laden fair gehandelte Waren.

Agatha Brümmer (l.), Alexandra Rücker (r.) und 20 weitere Mitglieder des Eine-Welt-Kreises verkaufen in dem Laden fair gehandelte Waren.

Foto: Ralph Matzerath

Kinder können nicht in die Schule gehen, es gibt keine Lebensperspektive, medizinische Versorgung kann man sich nicht leisten. In Deutschland ist das kaum vorstellbar, doch in vielen anderen Ländern ist dies die Realität, die Menschen haben zu wenig Geld. Das Team des Eine-Welt-Ladens St.Martin in Richrath hat sich vorgenommen, armen Menschen in anderen Ländern zu helfen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter setzen sich für den fairen Handel ein. Im März feiert der Eine-Welt-Kreis sein 25- jähriges Jubiläum.

"Wir haben momentan 22 Mitglieder", sagt Alexandra Rücker. Die Langenfelderin hilft im Eine-Welt-Laden mit, genau wie Oliver Gläscher und Agatha Brümmer. Der Laden im Pfarrzentrum am Hans-Litterscheid-Platz 4 öffnet vier Mal in der Woche: dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10.30 bis 12.30 Uhr. Die Mitglieder verkaufen ihre Produkte abwechselnd, wer Zeit hat, kommt.

Im Geschäft können Kunden fair gehandelten Kaffee, Tee, Honig, Wein, Saft, Schokolade und vieles mehr kaufen. Es gibt nicht nur Lebensmittel. Auch Schmuck, Kerzen, Körbe, Bälle, Spielzeug und einige Schreibwaren werden angeboten.

Das Team bezieht seine Produkte von El Puente und der GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt). Beide Unternehmen importieren und verkaufen faire Produkte. Die GEPA kaufe beispielsweise Kakaobohnen zu fairen Preisen von den Kleinbauern und verarbeite sie in Deutschland zu Schokolade weiter, sagt Alexandra Rücker. Die dabei verwendete Milch sei faire Biomilch aus der Region, man unterstütze dadurch auch die deutschen Milchbauern.

"Fairer Handel garantiert den Kleinbauern unabhängig vom schwankenden Weltmarktpreis ein regelmäßiges Einkommen", sagt Oliver Gläscher. "Man ermöglicht den Menschen eine bessere Perspektive." Daher sei es wichtig, den fairen Gedanken hinauszutragen, sagt auch Alexandra Rücker.

Durch den fairen Handel sind allerdings die Preise der Artikel etwas höher, als man es vielleicht von "normalen" Produkten aus dem Discounter kennt. Eine 100 Gramm Schokoladentafel, die weniger als einen Euro koste könne man im Eine-Welt-Laden nicht finden, sagt Agatha Brümmer. Es sei etwas teurer, aber es sei für einen guten Zweck. Olliver Gläscher sagt, daraus resultiere die Frage, warum viel Discounter ihre Produkte so günstig anbieten könnten: Die Kleinbauern und die Produzenten erhielten zu wenig Geld.

In den 25 Jahren hat sich der Laden sehr verändert. Der frühere Pfarrer Peter Jansen hatte den Eine-Welt-Kreis gegründet, erzählt Agatha Brümmer. Zu Beginn seien nach der Messe in der Kirche einige ausgestellte Produkte verkauft worden. Danach hätte man in einem Kellerraum verkauft und schließlich sei dem Team der jetzige Ladenraum vom Pfarrzentrum zur Verfügung gestellt worden. Der Gewinn aus dem Verkauf wird an zwei Schulprojekte in Guatemala und Indien gespendet. Die Richrather unterstützen dort die Kinder und ermöglicht es ihnen, zur Schule gehen. Sie erhalten Schulmaterialien, Nahrung und eine Zukunftsperspektive.

Am Sonntag, 11. März, wird das Jubiläum in der Messe in der Kirche St. Martin und anschließend im Pfarrzentrum gefeiert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort