Langenfeld Ein Enkelkind zur Goldhochzeit

Langenfeld · 50 Jahre nach ihrer Hochzeit sind Jürgen und Katharina Mrozinski aus Langenfeld fast Großeltern.

 Jürgen und Katharina Mrozinski kennen sich seit ihrer Kindheit. Die Initiative ging damals von ihr aus - mit einem Zettel.

Jürgen und Katharina Mrozinski kennen sich seit ihrer Kindheit. Die Initiative ging damals von ihr aus - mit einem Zettel.

Foto: Ralph Matzerath

Einen Monat später, und die Schnapszahl wäre vollkommen gewesen: Jürgen und Katharina Mrozinski heirateten standesamtlich am 6. Mai 1966. Allerdings kennen sich die beiden Langenfelder viel länger als die jetzt zu feiernden 50 Jahre. Schon vor mehr als 60 Jahren besuchten beide in Düsseldorf-Holthausen gemeinsam die Schule, und verbrachten mit ihren Freunden die Freizeit im Umfeld der katholischen Pfarre St. Josef.

"Ich hätte nie gedacht, dass wir mal heiraten", erzählt Jürgen Mrozinski (70) schmunzelnd. Katharina war zielstrebiger. Am Tag vor seiner Einberufung als Wehrpflichtiger steckte sie ihm auf dem Heimweg nach dem Tanz im Jugendheim einen Zettel mit ihrer Adresse zu. "Er könne ihr ja mal schreiben", zitiert die heute 70-Jährige aus der Notiz.

Offensichtlich war Jürgen nicht schreibfaul, und es folgten regelmäßige Besuche in der Heimat. "18 Monate lang, jedes Wochenende, trampte ich von Norddeutschland nach Hause, denn wir bekamen nur vier Freifahrten im Jahr", erinnert er sich. Nach der Wehrpflicht folgte die Verlobung. Ein Gegenbesuch von Katharina in Hamburg war nicht möglich, "als junges Mädchen alleine in die Großstadt, da kannte die Mutter keinen Spaß". Als die dann 20-jährige zum Standesamt ging, brauchte sie noch die Unterschrift der Erziehungsberechtigten. Gemeinsam wohnen durften die jungen Leute erst nach der kirchlichen Hochzeit, die am 18. Juni 1966 in der Holthausener Kirche folgte. An das Hochzeitsjahr gibt es viele Erinnerungen, so auch an Roy Blacks "Ganz in Weiß", das damals die Hitparaden stürmte.

Nach Jahren im Düsseldorf, in Monheim und im Bergischen folgten 18 Jahre Wohnen in Opladen, wo der frühere Kraftfahrer als Hausmeister bei einer Bank arbeitete. Die Ehefrau arbeitete anfangs als Bürokraft, später machte sie aus dem gemeinsamen Hobby "Hunde" einen Beruf - sie war Hundefriseurin. Nicht nur wegen der Tiere - aktuell veranlasst ein spanischer Mischling zu täglichen Spaziergängen - schätzen die Mrozinskis die ländliche Umgebung - "selbst Opladen war mir schon zu quirlig", erklärt Katharina. Nach dem Vorruhestand ging's für 13 Jahre ins Elsass, jetzt sind sie wegen der medizinischen Infrastruktur ins Rheinland zurückgekehrt und leben im "Niemandsland" zwischen Langenfeld und Leichlingen. Gefeiert wird mit der Familie im Juni, dann ist hoffentlich auch das jetzt täglich erwartete erste Enkelkind dabei.

(mmo)
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