Langenfeld Der Blaue Reiter kommt ins Stadtmuseum

Langenfeld · Ab 30. Oktober sind 45 Kunstwerke von Franz Marc, Wassily Kandinsky und Weggefährten ausgestellt.

Nur noch bis zum Sonntag sind im Stadtmuseum Werke deutscher Exilkünstler aus den NS-Jahren 1933-45 zu sehen, dann werden die Räume für eine weitere hochkarätige Ausstellung umgebaut. Unter dem Titel "Wegbereiter der Moderne - Der Blaue Reiter" werden insgesamt 45 Bilder von Franz Marc, Wassily Kandinsky und anderen Künstlern des 1911 in München entstandenen Verbunds zur Schau gestellt. "Wir zeigen bis zum 22. Januar Federlithographien, Farbholzschnitte, Tusche- und Bleistiftzeichnungen sowie Ölgemälde der wichtigsten Mitglieder und ihrer Weggefährten." Dabei würden die zum Teil komplexen Beziehungsnetze der Künstler aufgezeigt und ihre Werdegänge beleuchtet.

Als "Gruppe" oder "Künstlervereinigung" haben die Begründer des Blauen Reiters, Franz Marc und Wassily Kandinsky, sich selbst nie gesehen. Sie wollten vielmehr die Vielfalt der künstlerischen Positionen bündeln. Dennoch gilt der 1911 in München gegründete Blaue Reiter als bedeutendster Künstlerverbund des frühen 20. Jahrhunderts. Die Maler und Bildhauer dieses lockeren Beziehungsnetzes zählen heute zu den wichtigsten Wegbereitern der modernen Kunst.

"Die Mitglieder des Blauen Reiters besaßen keinen gemeinsamen Stil, sondern arbeiteten unabhängig voneinander", betont die Langenfelder Museumsleiterin Dr. Hella-Sabrina Lange. "Und sie durchliefen verschiedene Entwicklungen." Sie orientierten sich am zeitgenössischen Fauvismus und Kubismus und wagten gleichzeitig Rückgriffe auf die Volkskunst und den Primitivismus. Sie verbanden die bildende Kunst mit der Musik, der Literatur und dem Theater.

Im Langenfelder Freiherr-vom-Stein-Haus werden nach Langes Angaben Werke von Heinrich Campendonk, André Derain, Adolf Erbslöh, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Alfred Kubin, August Macke, Franz Marc, Maria Marc, Gabriele Münter und Alexej Jawlensky bei freiem Eintritt zu sehen sein. Es sind Leihgaben aus der Privatsammlung Brabant, der Graphiksammlung "Mensch und Tod" der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Galerie Ludorff Düsseldorf, dem Schlossmuseum Murnau und dem Museum Penzberg.

30. Oktober bis 20. Januar 2017, Stadtmuseum, Hauptstraße 83. Der Eintritt ist frei.

(mei)
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