Monheim Chefin der JU will Peto knacken

Monheim · Die JU-Vorsitzende Michelle Holz will Mitglieder gewinnen und mehr Präsenz zeigen.

 Michelle Holz, Chefin der Jungen Union, am Monheimer Rheinufer, wo an einem Geländer "Liebesschlösser" nach Kölner Vorbild hängen. Es ist ihr Lieblingsplatz in Monheim.

Michelle Holz, Chefin der Jungen Union, am Monheimer Rheinufer, wo an einem Geländer "Liebesschlösser" nach Kölner Vorbild hängen. Es ist ihr Lieblingsplatz in Monheim.

Foto: RALPH MATZERATH

Mit dem Vorsitz bei der Jungen Union (JU) - die Vorstandswahlen waren im Mai - tritt Michelle Holz kein leichtes Mandat an: Die Mitgliederzahl ist auf 40 gesunken, denn mehr Sex-Appeal auf die Jugend übt derzeit eine Partei aus, die nicht nur jugendliches Flair, sondern auch schlicht die Macht innehat. Während die JU nur den nahen Kontakt zu Politikern der Mutterorganisation CDU bieten kann, sind die Peto-Politiker es selber, die die Geschicke der Stadt lenken, die gestalten können.

"Dennoch finde ich toll, dass Peto es schafft, junge Menschen so für Politik zu begeistern", sagt Michelle Holz freimütig. Die 21-jährige Studentin engagiert sich schon seit ihrer Schulzeit in der Kommunalpolitik, arbeitete vier Jahre im Jugendparlament mit, zwei davon im Vorstand. Mit ihrem Abitur im Sommer 2013 trat sie der JU bei, bis Mai unterstützte sie ihre Freundin Lina Kregel als Beisitzerin im Vorstand.

Und da bei den Christdemokraten die Verflechtungen zwischen den Töchtern und der Mutterpartei eng sind, wurde sie 2013 auch Beisitzerin im Ortsverband Baumberg der CDU. "So kriegt man viel über aktuelle Themen mit", sagt Holz. Inzwischen gehört sie auch dem Stadtverband an. Dass die JU trotz der allmächtigen Peto noch Mobilisierungspotenzial besitzt, bewies sie bei der Wahl zum Integrationsbeirat, bei der sie den Großteil der CDU-Liste stellte und mit 27,41 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis erzielte.

Michelle Holz, die sich als hochmotiviert beschreibt, hat sich vorgenommen, die vorhandenen Mitglieder künftig besser einzubinden - und neue zu gewinnen. Deshalb ist für die 21-Jährige - Berufswunsch: Pressearbeit - die Außendarstellung der JU erst einmal die größte Baustelle. Mit einem vierteljährlich erscheinenden Rundbrief sollen die Mitglieder über aktuelle Themen und Termine informiert werden. Die Homepage, deren Slogans ("Nutze Dein Peto-Veto" ) und Inhalte längst überholt sind, soll in die des CDU-Stadtverbandes integriert und aktualisiert werden.

"Wir gucken aber auch über den Tellerrand", sagt Holz. So könne die JU da, wo das Peto-Territorium endet, nämlich ander Stadtgrenze, an die Strukturen auf Kreis-, Landes- und Bundesebene anknüpfen: Der Kreisverband der JU biete einmal im Monat Veranstaltungen und jährlich eine Fahrt nach Brüssel, zum EU-Parlamentsabgeordneten Herbert Reul. Über die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll, die sie als sehr aufgeschlossen gegenüber der Jugend erlebt habe, biete sich die Möglichkeit, die Machtzentrale in Berlin zu besuchen. Jetzt freue sie sich darauf, der Bundeskanzlerin bei ihrem Besuch in Essen hoffentlich sehr nah zu kommen.

Für das Projekt Mitgliederwerbung will sie ihrer JU mehr Präsenz verordnen. "Wir müssen uns mehr an den großen Festen beteiligen: bei den Karnevalsumzügen vielleicht mit einer Fußgruppe, beim Nikolausmarkt in Baumberg mit einer eigenen Bude." Außerdem wolle sie ein kleines Hilfsprojekt für die Flüchtlinge auf die Beine stellen. "Die Leute sollen sehen, dass wir auch was machen."

Und wo Peto ihrer Ansicht nach ein Defizit hat, bei der Generation 60 plus, arbeite man mit der Senioren-Union sehr gut zusammen. "Ich finde: Auf ältere Menschen ist immer Verlass, sie haben auch viel zu erzählen."

(RP)
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