Monheim Bürger und Flüchtlinge feiern ein Fest

Monheim · Das Beratungscentrum brachte in der Gesamtschule Asylbewerber und Monheimer zusammen.

Zu denen, die sich bei dem Fest wohlfühlten, gehörten Hajar Bouchafra und Sofia Marbia (r.). Organisator Michael Schlemminger-Fichtler war zufrieden.

Zu denen, die sich bei dem Fest wohlfühlten, gehörten Hajar Bouchafra und Sofia Marbia (r.). Organisator Michael Schlemminger-Fichtler war zufrieden.

Foto: rm-

Für Hassan al Hassoun war es ein langer Weg nach Deutschland. Mit seiner Frau lebte er an der syrischen Grenze zum Irak. Dann rückten vor knapp zwei Jahren Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" in seine Heimatstadt ein. "Wir hatten keine Wahl", erzählt der 33-Jährige. "Also haben wir unsere Koffer gepackt und haben uns auf den Weg gemacht." Insgesamt etwas mehr als drei Monate sind die beiden unterwegs. "Mit Taxi, Boot, Bus, Bahn und zu Fuß" hat sich das Ehepaar bis nach Passau durchgeschlagen. Dass er nun einige Wochen und Aufnahmelager später auf dem Gelände der Monheimer Gesamtschule sitzt und mit anderen Flüchtlingen sowie Bürgern Tee trinkt, sei nach den Strapazen der Flucht sehr angenehm. "Ich wollte schon immer nach Deutschland", sagt al Hassoun, "aber lieber wäre es mir als Tourist gewesen - und nicht auf diese Art." Inzwischen lebt er in einer der etwa 160 von der Stadt Monheim angemieteten Wohnungen im Berliner Viertel. "Wir haben in Syrien sehr gut gelebt", erzählt der Zahnarzt. "Nun fangen wir noch einmal komplett von vorne an." Als erstes wolle er Deutsch lernen. Ein paar Worte habe er bereits im Repertoire.

Um ihm und anderen Flüchtlingen bei der Ankunft in Deutschland zu helfen, organisierte das Beratungscentrum ein Integrationsfest. Rund 250 Besucher zählte die Veranstaltung, darunter auch viele Flüchtlinge und Ehrenamtler, die bei den ersten Schritten in Deutschland helfen. "Wir wollen ein Zeichen der Gastfreundschaft setzen und auch ein bisschen Abwechslung den den Alltag bringen", sagt Organisator Michael Schlemminger-Fichtler. Das gelingt ziemlich gut. Jugendliche spielen Basketball und Fußball auf dem Schulhof. In der Mensa wird zu orientalischen Klängen getanzt. Dazu gibt es kleine Aktionen wie traditionelle Malerei mit Henna.

(RP)
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