Monheim Breker-Plastik bleibt auf Krankenhaus-Areal

Monheim · Hans, der jüngere Bruder des Künstlers und NS-Kulturfunktionärs Arno Breker, schuf vor 50 Jahren eine Ordensschwester-Skulptur für das St.-Josef-Krankenhaus. Sie soll nach dessen Abriss dortbleiben.

Wem gehört die Skulptur "Die Schwester", die vor dem Krankenhausgebäude an der Alten Schulstraße steht und was passiert damit, wenn das Gebäude abgerissen will? Antworten auf diese Fragen erwartet die SPD-Fraktion in der heutigen Sitzung des Planungsausschusses von Bürgermeister Daniel Zimmermann. Mit Ratsbeschluss aus dem Jahre 1966 hatte die Stadt Monheim die Plastik der katholischen Kirchengemeinde St. Gereon als der damaligen Krankenhausträgerin geschenkt. Anlässlich der Eröffnung des Schwesternwohnheims gegenüber des Krankenhauses wurde sie im Jahre 1967 übergeben. Die Plastik zeigt eine der Schwestern des Ordens "Arme Dienstmägde Jesu Christi", der im Krankenhaus tätig war. Der Künstler Hans Breker (1906 bis 1993), von dem die Plastik stammt, ist im Monheimer Stadtgebiet mit mehreren Werken vertreten. Stadtarchivar Michael Hohmeier zählt im "Monheim-Lexikon" das Porträt Heinrich Zilles auf, das Breker 1972 für den gleichnamigen Platz schuf sowie die Plastik "Mutter und Kind", den "lesenden Jungen" (1971) am Eingang zur Anton-Schwarz-Schule und den Brunnen "Atomspaltung" (1973) für das Otto-Hahn-Gymnasium. Der 1906 in Elberfeld geborene Hans Breker war der jüngere Bruder von Arno Breker, der seine Bildhauerkunst in den Dienst der Nationalsozialisten stellte. Um Verwechslungen zu vermeiden, nannte sich der Jüngere zeitweise Hans van Breek. Laut Hohmeier hat er von 1954 bis 1969 mit der Familie an der Schwanenstraße in Baumberg gewohnt.

Die Stadt werde die Plastik nicht zurückkaufen, stellt Bürgermeister Zimmermann klar. Aber er würde sich wünschen, wenn sich durch eine entsprechende Klausel im mit der Gemeinde zu schließenden Erbaurechtsvertrag verabreden ließe, dass die Breker-Plastik einen neuen Standort auf dem Grundstück findet, auf dem die Stadtentwicklungsgesellschaft das Ärztehaus errichten will. Der Kirchenvorstand habe sich gerade darauf verständigt, dass man diesem Wunsch nachkommen wolle, sagte dessen Vize Bernd Wehner.

(elm)
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