Langenfeld/Monheim Brandstifter zünden weiter Autos an

Langenfeld/Monheim · Die 2015 in Monheim gestartete Serie geht in Langenfeld weiter: Bislang standen 18 Pkw und zehn Motorräder in Flammen.

 Seit Anfang letzten Jahres beunruhigt eine Serie von Brandstiftungen die Monheimer.

Seit Anfang letzten Jahres beunruhigt eine Serie von Brandstiftungen die Monheimer.

Foto: dpa infografik

Seit Anfang letzten Jahres beunruhigt eine Serie von Brandstiftungen die Monheimer. Vor allem Autos werden angezündet, die bislang ungeklärten Taten konzentrieren sich im Berliner Viertel. Jetzt scheint die Serie auf Langenfeld überzugreifen. Nach Polizeiangaben stand am späten Dienstagabend an der Hitdorfer Straße ein Renault-Megane-Cabriolet in Flammen. Erst am Samstag war am Weißenstein ein Audi Q 5 im Wert von etwa 70.000 Euro vollständig ausgebrannt. Die Polizei ermittelt in beiden Fällen wegen Brandstiftung. In diesem und dem vergangenen Jahr wurden so in beiden Städten schon insgesamt 18 Autos, zehn Motorräder und ein Anhänger beschädigt.

Der jüngste Fall vom Dienstagabend an der Hitdorfer Straße trug sich auf dem Gelände einer Kfz- Werkstatt zu. Zeugen hatten gegen 23 Uhr das Feuer bemerkt und den Notruf gewählt. Beim Eintreffen erster Einsatzkräfte brannte das Heck des gelben Renault-Cabriolets in voller Ausdehnung. Hochschlagende Flammen hatten laut Polizei bereits auf Wand und Tür der Werkstatt übergegriffen. Die Feuerwehr löschte den Brand schnell, der Gesamtschaden soll bei mindestens 3.000 Euro liegen.

Laut Polizeisprecher Ulrich Löhe gab es im Kreis Mettmann bislang noch keine vergleichbare Serie von mutwillig angezündeten Autos. "In diesem Ausmaß haben wir so etwas noch nicht erlebt. Deshalb sind bei uns alle sensibilisiert, achten auch bei nächtlichen Streifenfahrten auf verdächtige Personen." Anders als bei einer zweiten aktuellen Serie von Brandstiftungen in Monheim, bei der vor allem Abfallcontainer angezündet werden und die Ermittler nun eine erfolgversprechende Spur verfolgten, gibt es nach Löhes Worten zu den Kfz-Bränden bislang noch keine konkreten Ansatzpunkte. "Leider gibt es null verwertbare Zeugenhinweise. Mag sein, dass es daran liegt, dass die Taten meist in der Nacht sind, wenn Otto Normalbürger schon schläft." Doch sei die Polizei dringend auf Zeugenhinweise angewiesen. "Da muss es noch nicht brennen. Wenn sich jemand auffällig um ein geparktes Auto rumtreibt, sollte auch dies gemeldet werden."

Als zusätzlichen Anreiz hatte Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann im vergangenen Jahr unter dem Eindruck von Brandstiftungen, bei denen Menschen in angrenzenden Wohnhäusern gefährdet worden waren, eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. "Diese Belohnung zur Festnahme der Serientäter gilt immer noch", bestätigte Zimmermann. Brandstiftungen seien kein Kavaliersdelikt. "Wer ein Feuer legt, riskiert immer, dass Menschen gefährdet werden. Anwohner oder auch Feuerwehrleute im Einsatz."

Vollkommen offen ist laut Löhe, ob es sich um einen einzelnen Serientäter beziehungsweise eine Tätergruppe handelt oder ob in den vergangenen Monaten und Wochen auch Nachahmer gezündelt haben. "Wir können in Einzelfällen auch Versicherungsbetrug nicht ausschließen, haben andererseits auch hierfür keine Belege."

Folglich seien auch die Motive ungeklärt. Nach Löhes Worten reicht die Bandbreite bei solchen Delikten erfahrungsgemäß von "Neid auf Besitztümer anderer Menschen über persönlichen Streit, Alkohol und Drogen bis hin zu spontanem Übermut, Zerstörungswut oder krankhafter Pyromanie." Auch anhand der beschädigten und zerstörten Autos lasse sich kein Muster erkennen. Außer dem 70.000-Euro-Audi wurden vor allem Klein- und Mittelwagen angezündet, doch es sei "ein buntes Gemisch, keine Antipathie gegen ein bestimmtes Fabrikat. Die Täter scheinen dort zuzuschlagen, wo sie sich unbeobachtet fühlen. Und Luxuskarossen stehen eher geschützt in Garagen."

(mei)
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