Langenfeld/Heiligenhaus Blitze schlagen in Wohnhäuser ein

Langenfeld/Heiligenhaus · Gewitter richtet in Langenfeld kleinen und in Heiligenhaus großen Schaden an.

Langenfeld/Heiligenhaus: Blitze schlagen in Wohnhäuser ein
Foto: DWD

Blitz, Donner und Starkregen haben am frühen Montagmorgen im gesamten Kreis Mettmann viele Menschen aus dem Schlaf gerissen. In Langenfeld und in Heiligenhaus schlug jeweils ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Während im ersten Fall bei einem Haus Am Ohrenbusch nur leichter Schaden entstand, stand bei einem Eigenheim in Heiligenhaus der Dachstuhl in Flammen. Mit vollgelaufenen Kellern hatte die Feuerwehr trotz des bis zum Mittag immer wieder einsetzenden Starkregens indes weder in Langenfeld noch in Monheim zu tun.

In den sozialen Netzwerken meldeten sich nach dem morgendlichen Getöse viele Reusrather zu Wort. Einer der Blitze war nach Angaben von Feuerwehrsprecher Frank Noack gegen 5.10 Uhr in ein Wohnhaus Am Ohrenbusch eingeschlagen. "Dachpfannen wurden beschädigt und es lag nach Angaben der Bewohner auch leichter Brandgeruch in der Luft." Nach Eingang des Alarmanrufs sei die Feuerwehr mit zehn Fahrzeugen und 35 Einsatzkräften dorthin ausgerückt. "Es gab dort aber keinen Brand", berichtete Noack. "Um sicher zu gehen, wurde noch der Dachstuhl mit der Wärmebildkamera nach versteckten Brandnestern abgesucht, aber nichts gefunden."

Ganz anders etwa zur gleichen Zeit in Heiligenhaus: Als die ersten Kräfte ankamen, schilderten mehrere Anwohner, dass es während des Gewitters einen lauten Knall gegeben habe und der Dachstuhl anschließend angefangen habe zu brennen. Die Hausbewohner retteten sich unverletzt ins Freie. Im Haus lagen bereits Teile vom Dach auf den Böden. Da während des Einsatzes mit Atemschutz eine Gewitterfront aufzog, wurden die Löscharbeiten über die Drehleiter eingestellt. Die Gefahr eines weiteren Blitzeinschlages war zu groß. Ein weiteres Risiko waren die Solarkollektoren auf dem Dach. Diese produzieren bei Licht permanent Strom. "Bei solchen Anlagen müssen sich die Einsatzkräfte besonders vor Stromschlägen schützen; durch großen Abstand zu Kollektoren und dazugehörige Stromkabel", erklärte der Heiligenhauser Feuerwehrsprecher Nils Vollmar.

Langenfelds Feuerwehrchef Wolfram Polheim bedauerte, "dass viele Wohnhäuser keinen Blitzableiter haben". Das bestätigte auf Anfrage Karl Essl, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Blitzschutzfirmen. "Eine Pflicht hierzu besteht bei Wohnhäusern nicht - im Gegensatz etwa zu Versammlungsstätten oder großen Amtsgebäuden. Viele Hauseigentümer sagen sich wohl, dass schon nichts passieren wird, dass der Überspannungsschutz im elektrischen Leitungsnetz reicht oder dass die Versicherung für mögliche Schäden aufkommen wird." Laut Essl ist für einen vierstelligen Betrag eine Nachrüstung möglich. "Es gilt, die Blitzenergie einzufangen und gefahrlos in die Erde abzuführen. Bei Neubauten empfiehl es sich, die für den Blitzschutz notwendigen Anschlussfahnen gleich in die vorgeschrieben Fundamentenerder einzuplanen."

(RP)
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