Monheim Blinde können Altstadt ertasten

Monheim · Der Künstler Egbert Broerken hat ein Bronzemodell angefertigt.

 Sehende erkennen die Kirche St. Gereon sofort, Blinde können sie in Zukunft erfühlen. Das Berühren des Modells ist allerdings noch untersagt.

Sehende erkennen die Kirche St. Gereon sofort, Blinde können sie in Zukunft erfühlen. Das Berühren des Modells ist allerdings noch untersagt.

Foto: stadt

Die Monheimer Altstadt verzaubert ihre Besucher mit engen Gassen, alten Gemäuern, und leuchtenden Fensterläden. Doch wie erfährt man die Altstadt, wenn man schlecht sieht oder ganz blind ist? Am Alten Markt soll deshalb ein Blinden-Stadtmodell aufgestellt werden. Mithilfe der bronzenen Miniaturstadt können Lage und Größe der Gebäude erfühlt werden.

Ein erster Entwurf des Modells kann jetzt im zweiten Stock des Rathauses vor dem Raum 233 in der Abteilung Wirtschaftsförderung und Tourismus betrachtet werden. Die kleine Altstadt wurde von dem Künstler Egbert Broerken geschaffen, der bereits seit mehr als 30 Jahren Stadtmodelle für Blinde erstellt. "Grundlage für das Modell ist die Nasset-Karte von 1819, die älteste überlieferte Karte der Altstadt", erklärt Tourismusmanagerin Maximiliane Richtzenhain. Als Kartenausschnitt habe man deshalb auch die Begrenzung der Freiheit Monheim um 1423/24 gewählt. "Hinzugefügt wurde einzig und allein die Evangelische Kirche, als Orientierungspunkt", erläutert Richtzenhain. Um kenntlich zu machen, dass die Kirche 1819 noch nicht stand, wird sie im echten Modell später farblich gekennzeichnet.

Bis Freitag, 4. November, ist der Entwurf zu den allgemeinen Dienstzeiten zu sehen: montags bis mittwochs von 8.30 bis 15 Uhr, donnerstags von 8.30 bis 17.30 Uhr und freitags von 8.30 bis 12 Uhr. Das Modell soll voraussichtlich im Spätsommer 2017 aufgestellt werden, wenn die Umgestaltung des Alten Markts abgeschlossen ist.

(elm)
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