Kreis Mettmann Bilanz: 14 Menschen sterben im Verkehr

Kreis Mettmann · Die Zahl der Verkehrstoten im Kreis ist 2015 erheblich gestiegen. Die Polizei will vermehrt aufklären und kontrollieren.

 Auf der Düsseldorfer Straße in Hilden starb am 8. Juni vorigen Jahres ein 55-jähriger Motorradfahrer, der mit dem abbiegenden Mazda eines Langenfelders kollidierte. Der Schwiegersohn des Getöteten wurde schwer verletzt.

Auf der Düsseldorfer Straße in Hilden starb am 8. Juni vorigen Jahres ein 55-jähriger Motorradfahrer, der mit dem abbiegenden Mazda eines Langenfelders kollidierte. Der Schwiegersohn des Getöteten wurde schwer verletzt.

Foto: Schüller

Die Beamten der Kreispolizeibehörde wollen in diesem Jahr verstärkt auf Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer zugehen und sie veranlassen, sich regelkonform zu verhalten. "Die Bilanz des vergangenen Jahres von 14 Toten im Straßenverkehr schmerzt ungemein", sagte am Montag Landrat Thomas Hendele, der die Statistik zur Verkehrsunfallentwicklung 2015 im Kreis Mettmann vorstellte.

Am 15. Dezember starb in Langenfeld ein 62-jähriger Quadfahrer, der an der Bergischen Landstraße die Kontrolle über sein Vehikel verloren und sich überschlagen hatte. Einige weitere tödliche Unfälle des vergangenen Jahres: Auf der Düsseldorfer Straße in Hilden stirbt am 8. Juni ein 55-jähriger Motorradfahrer, der mit einem nach links abbiegenden Auto kollidierte. Am 26. November überquert ein 75-jähriger Jogger den Südring auf Haaner Gebiet und wird von einem Auto erfasst. Eine 59-jährige Radrennfahrerin stürzt am 4. August in Mettmann und stirbt an den Unfallfolgen. Ein 26-jähriger Motorradfahrer verliert am 23. Mai in Wülfrath wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Motorrad, stürzt und stirbt wenig später im Krankenhaus.

"Oft sind Motorradfahrer zu schnell unterwegs", sagt Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath. In 2015 wurden im Kreis 44.586 (!) Geschwindigkeitsverstöße bei Kradfahrern festgestellt, 13 Fahrverbote ausgesprochen und 65 Strafverfahren eingeleitet, da der Verdacht bestand, dass das Motorrad Mängel hatte oder getunt war.

"Wir werden auch in diesem Jahr an neuralgischen Punkten Kontrollen vornehmen", sagte Polizeioberrat Peter Nieth. Allerdings könne die Polizei nicht überall sein. Doch der Südring in Mettmann und die Bergstrecken im Nordkreis stehen auf der Liste. Um die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fußgängern zu reduzieren, setzt die Polizei auf Appelle in Sachen Kleidung. "Oft sind die Menschen zu dunkel gekleidet und werden vom Autofahrer übersehen", sagt Nieth. Die Leuchtstreifen-Kampagne der Polizei war ein erster Versuch, die Fußgänger besser zu schützen. Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt hat im Vergleich zum Jahr 2014 von 12.835 auf 13.066 Unfälle zugenommen.

Die Zahl der Kinder, die an einem Unfall beteiligt war, sank im Vergleich zu 2014 von 184 um 36 auf 19,57 Prozent. Im Berichtsjahr wurden 133 Kinder verletzt, wovon 31 als Mitfahrer unterwegs waren. Eine leichte Verletzung zogen sich 116 Kinder zu, 17 von ihnen mussten stationär behandelt werden. Es wurde kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet. Positiv, so Landrat Thomas Hendele: "Die Zahl der Schulwegunfälle sank im Vergleich zum Vorjahr von 33 auf 28 um fünf Unfälle oder 15,15 Prozent."

Im Berichtsjahr wurden 3.184 Verkehrsunfallfluchten bei der Polizei angezeigt. Davon konnten 1.592 geklärt werden. In 104 Fällen wurden bei Unfallfluchten Menschen verletzt und der Verursacher flüchtete; 81 wurden nach Polizeiangaben geklärt.

Wie letztes Jahr in Langenfeld vor dem Konrad-Adenauer-Gymnasium wird die Kreispolizei an Unfallschwerpunkten Straßenflächen mit typischen Unfallaufnahme-Skizzen (Kreidezeichnungen) markieren. Diese Zeichen sollen Verkehrsteilnehmer sensibilisieren, dort besonders vorsichtig zu fahren.

(RP)
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