Langenfeld Bienen bekommen nektarreiche Bäume

Langenfeld · In der Aktion "1000 Bäume für Langenfeld" hat die Stadt bei der Nummer 1296 auch an die Honigproduktion gedacht.

 Auf Bienen zielen auf Wunsch Sascha van Berkums (2.v.l.) die neu gepflanzten Bäume ab. Franz Frank, Peter Speldrich und Verena Wagner (v. l.) griffen zum Spaten.

Auf Bienen zielen auf Wunsch Sascha van Berkums (2.v.l.) die neu gepflanzten Bäume ab. Franz Frank, Peter Speldrich und Verena Wagner (v. l.) griffen zum Spaten.

Foto: rm-

Sascha van Berkum ist Imker mit Leib und Seele. Seinen 20 Bienenvölkern soll es an nichts mangeln, erst recht nicht an Nahrungsquellen. In der Aktion "1000 Bäume für Langenfeld", die mittlerweile bei Nummer 1296 angelangt ist, hat der Fachmann die Stadt auf die Idee gebracht, für Bienen besonders nahrhafte Bäume in unmittelbarer Nähe seiner Völker zu pflanzen.

Noch sind sie die an der Brunnenstraße in Reusrath frisch gesetzten Salweiden klein und mickrig, die wenigen Blätter jahreszeitentypisch braun und trocken. Schon im kommenden Jahr aber sollen sie umschwirrt werden von tausenden von Bienen, auf der Suche nach nahrhaften Pollen. Auch ein bereits recht großer Zierapfelbaum und ein Tausendblütenstrauch bereichern ab sofort den grünen Bereich des Regenversickerungsbeckens an der Brunnenstraße.

"Als wir den Vorschlag von Herrn van Berkum bekamen, doch pollenreiche Bäume in Nähe der Bienen zu pflanzen, habe ich mich schlaugemacht, welche Bepflanzung sich anbietet", erklärt Verena Wagner. Als städtische Beauftragte für die lokale Agenda 21 fällt die 1000- Bäume-Aktion in ihren Bereich.

Der Tausendblütenstrauch etwa wird nicht umsonst auch Bienenbaum genannt, da er von Juli bis August durch seine starke Nektarproduktion wie ein regelrechter Bienenmagnet wirkt. Imker van Berkum freut sich sehr über die Unterstützung durch die Stadt. "Wir haben zwar hier im Umkreis recht viele Gärten und die Bienen finden ihre Nahrung, aber eine Artenvielfalt ist immer wünschenswert", sagt er. Zwischen 20 und 50 Kilo Honig produziert jedes seiner Bienenvölker, abhängig von den jeweiligen Wetterbedingungen. "Wichtig ist eine gewisse konstante Feuchtigkeit, weil sonst die Pollen in den Blüten regelrecht verdorren." Van Berkum ist sich sicher: Wenn seine Bienen nach dem kalten Winter wieder aktiv werden, brauchen sie nicht lange, um die neuen, schmackhaften Nahrungsquellen zu entdecken. "Das sind schlaue Völker."

Ingrid Schoebel von der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Langenfeld freut sich sichtlich über die neuen Bäumchen. "Das ist toll. Erst vor kurzem wurden auch am Heinenbusch neun neue Obstbäume gepflanzt. Wenn die alten Obstsorten später Früchte tragen, sind die Langenfelder Bürger übrigens herzlich eingeladen, sich daran zu bedienen."

1999 war die Baumaktion gestartet worden, die Langenfeld verschönern und zu einem besseren Klima beitragen soll. Dass die 1000er-Marke 16 Jahre später schon um mehr als ein Viertel übererfüllt ist, wertet Wagner als Erfolg. "Und ein Ende ist, ehrlich gesagt, nicht in Sicht. Wir freuen uns über jeden Bürger, der Standort oder Artenwünsche äußert. Und noch ein bisschen mehr freuen wir uns über Baum- oder finanzielle Spenden. Der städtische Etat liegt bei 3000 Euro pro Jahr, da sind wir auf Hilfe angewiesen."

Kontakt: Verena Wagner, Tel. 794-5310, verena.wagner@langenfeld.de

(dani)
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