Langenfeld BGL trauert um ihr Gründungsmitglied Rehfus

Langenfeld · An erster Stelle war er Philosoph und Lehrer, aber ein Großprojekt brachte ihn auch in die praktische Politik: Wulff Rehfus füllte mit seinem Protest gegen die Magnetschwebebahn Transrapid, die auch durch Langenfeld düsen sollte, die Richrather Schützenhalle. Wenig später, 1994, gehörte er zu den Mitbegründern der Bürgergemeinschaft Langenfeld (BGL). Jetzt ist dieser praktizierende Intellektuelle aus Richrath im Alter von 70 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Rehfus hinterlässt seine Frau Barbara und ihre gemeinsame erwachsene Tochter.

 Wulff Rehfus war vor allem Lehrer und Philosoph. Regelmäßig verschlug es ihn aber auch in die Langenfelder Lokalpolitik.

Wulff Rehfus war vor allem Lehrer und Philosoph. Regelmäßig verschlug es ihn aber auch in die Langenfelder Lokalpolitik.

Foto: göttert

Für die Internet-Enzyklopädie Wikipedia ist Wulff D. Rehfus ein "deutscher Philosoph und Lehrer", der 1976 über Theodor W. Adorno promovierte und den bildungstheoretisch-identitätstheoretischen Ansatz in der Didaktik der Philosophie begründete. Er war Fachleiter für Philosophie am Studienseminar Düsseldorf, wirkte am Lehrplan für dieses Unterrichtsfach in NRW mit und leitete bis zu seiner Pensionierung 2010 das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Benrath.

In Langenfeld trat der vielfache Buchautor unter anderem als Wiederbeleber und Referent des "Langenfelder Gesprächskreises" in Erscheinung, wirkte aber auch im Hintergrund, etwa in der Jury für die Verleihung der städtischen Ehrenmedaille. Als Lokalpolitiker holte Rehfus wiederholt gute Ratswahlergebnisse für die BGL im Richrather Wahlkreis 4140. Zwar saß er nie im Stadtrat, brachte seinen "unfassbaren Scharfsinn" (so BGL-Fraktionschef Gerold Wenzens) aber in die Debatten des Kulturausschusses ein.

"Er war weniger für das Tagesgeschäft zuständig als für die langen Linien in der Politik", sagt Wenzens. So hielt Wulff Rehfus im Juni 1994 auch die Gründungsrede für die BGL. Ein Kernsatz daraus steht bis heute auf deren Internetseite: "Bürgernah, logisch und angemessen müssen die Probleme angegangen werden. Nicht nach Parteiprogrammen. Deshalb wollen wir auch keine neue Partei gründen, sondern eine Gemeinschaft Langenfelder Bürger".

(gut)
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