Langenfeld Berches - ein Dorf dreht auf

Langenfeld · Der Veedelszoch in Berghausen ist klein, aber oho. Die 21. Auflage gestern Nachmittag stand unter dem Motto: In Berches sin mer alle Jeck, mer han dat Hätz am rechten Fleck.

 Die gelb-ovalen Minions passen zum Karneval - und wuselten folglich gestern durch Berghausen.

Die gelb-ovalen Minions passen zum Karneval - und wuselten folglich gestern durch Berghausen.

Foto: Matzerath

Man sagt ja, im Karneval ist für jeden etwas dabei, sowohl für Alt als auch für Jung. Nirgendwo ist diese Redensart zutreffender als in Berghausen. Der Bercheser Veedelszoch, der jedes Jahr am Karnevalssonntag ab 14.11 Uhr durchs Dorf zieht, vereint alle Altersklassen und ist wegen seiner Überschaubarkeit besonders für Familien ein Anziehungspunkt im Straßenkarneval.

 Die Kirmesjonge machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Und auch das Bercheser Dreigestirn war in Hochstimmung.

Die Kirmesjonge machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Und auch das Bercheser Dreigestirn war in Hochstimmung.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Auch gestern haben sich wieder viele junge und alte Jecken an den Straßenrand gestellt, um den mittlerweile 21. Berghausener Zug mitzuerleben. Für die kleine Langenfelder Piratin Anna (8) ist auch ganz klar, wieso: "Hier werden die meisten Süßigkeiten geschmissen." Und nicht nur das. Neben Kamelle, Schokolade und dem üblichen "Kram" gab es auch Leberwurst und Ähnliches zu fangen. Auch die Eltern der 17 Monate alten Elena, die - noch unverkleidet - auf Papas Schultern thront, bevorzugen den Bercheser Zug. "Für Kinder ist das hier viel besser als in den riesigen Großstädten, alles ist kleiner, schöner und familiärer", sagen sie.

Langenfeld: Berches - ein Dorf dreht auf
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Kein Wunder, dass sich der Besuch des Veedelszochs bei so vielen positiven Erfahrungen zur Tradition entwickelt hat. Der Berghausener Tim Schilbe (14), der in einem Ganzkörperkostüm als Bär steckt, erklärt: "Wir sind hier jedes Jahr mit der Familie, und mir gefällt es immer wieder aufs Neue gut. Die Wagen und Kostüme der Zugteilnehmer sind immer schön, und die Stimmung ist super."

Astrid Harden (47), als Hexe verkleidet, ist ebenfalls nicht zum ersten Mal hier. "Früher, als meine Kinder noch jünger waren, war ich oft hier, weil ich mit ihnen nicht in die größeren Städte wollte. Mittlerweile sind sie zwar älter, aber wir gehen trotzdem noch hierhin, aus Traditionsgründen. Außerdem ist es schön, wenn man viele Leute trifft, die man kennt", sagt die gebürtige Düsseldorferin.

Tatsächlich ist es als Langenfelder nahezu unmöglich, auf dem Berghausener Zug kein bekanntes Gesicht zu sehen. Irgendjemanden trifft man immer. Und auch wenn man nicht aus Tradition zum Zug geht, schön sein kann es trotzdem. Peter Ufer (69) ist dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Bercheser Veedelszoch - und das auch nur, weil seine Enkelin bei diesem Zug mitgeht. "Das kann ich als Opa doch nicht verpassen", sagt er lächelnd. Bisher habe es ihm ganz gut gefallen. Es sei ruhig und relativ klein, aber trotzdem sehr schön anzuschauen.

Opa Ufer hat recht. mit seinen 18 Wagen ist der Bercheser Veedelszoch tatsächlich sehr klein und beschaulich, dafür aber umso familienfreundlicher, gemütlicher und schöner.

Diesmal lautete das Motto "In Berches sin mer alle Jeck, mer han dat Hätz am rechten Fleck". Obwohl das Spektakel leider bereits nach einer knappen Dreiviertelstunde vorbei war, fehlte es nicht an Stimmung, was die anschließende Party noch unterstrich.

(RP)
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