Langenfeld/Monheim Bei Hitze steigt die Waldbrandgefahr

Langenfeld/Monheim · Trockenheit und Hitze erhöhen die Gefahr von Bränden in Wäldern, auf Feldern und an Böschungen.

 Die Gefahr liegt am Boden, weiß Förster Karl Zimmermann. Dort können trockenes Laub und Gehölz schnell Feuer fangen, wenn es lange Zeit nicht ausreichend geregnet hat.

Die Gefahr liegt am Boden, weiß Förster Karl Zimmermann. Dort können trockenes Laub und Gehölz schnell Feuer fangen, wenn es lange Zeit nicht ausreichend geregnet hat.

Foto: RALPH MATZERATH

Marcus Jagieniak, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, schaut jeden morgen ins Internet und ruft die Skala mit dem aktuellen Waldbrandgefahren-Index auf. Er liegt bei zwei (gestern). "Generell sind wir für Waldbrände gerüstet", sagt der Feuerwehrmann. Er sieht die Gefahr in hiesigen Breiten weniger in der Wetterlage, als in unvorsichtigem Umgang mit Feuer. Oft seien es Zigarettenkippen, die weiter glühten, oder auch Reste eines Grillfeuers, die zum Brand führten. Auch Felder - wie in der vergangenen Woche an der Hildener Straße - entzündeten sich leicht, wenn es lange trocken war. "Dann gilt es schnell zu handeln", so Jagieniak, "nicht zuletzt auch, um wie im jüngsten Fall die benachbarten, noch in Frucht stehenden Felder zu schützen." Darüber hinaus sei die Größe der Waldflächen in Langenfeld und Monheim übersichtlich. Er sieht die Gefahr von unkontrollierten Feuern auf Wiesen, im Gebüsch und an Böschungen.

Revierförster Karl Zimmermann schätzt die gesamte Waldfläche in Langenfeld und Monheim auf rund 700 Hektar: Der Knipprather Wald in Monheim, das Further Moor in Langenfeld, der Waldstreifen, der sich von Reusrath Richtung Ohligser Heide zieht, sowie das Grün rund um die Schwanenmühle, am Segelflugplatz und am Wenzelnberg gehören dazu.

Laut offiziellem Index war die Waldbrandgefahr in den vergangenen Wochen durchaus hoch, sinkt aber wieder. "Dadurch, dass bei uns überwiegend Laubbäume wachsen, ist das Unterholz noch nicht komplett ausgetrocknet. Das ändert sich erst zum Ende des Sommers", erläutert Zimmermann. Die gefährlichste Zeit für einen Waldbrand sei ohnehin das Frühjahr. "In März und April liegt noch altes, verdorrtes Laub unter den Bäumen. Das Gras ist trocken. Wenn es dann warm wird, kann es kritisch werden", sagt Zimmermann.

Das deckt sich mit den Beobachtungen von Jagieniak. "Den letzten Waldbrand haben wir im April 2014 gelöscht", sagt er. "Im Further Moor." 90 Prozent der Brände, sagt auch der Förster, würden durch Menschen verursacht. Er mahnt ebenso wie die Feuerwehr den vorsichtigen Umgang mit Feuer im Freien an.

Schädlingsprobleme aufgrund der Wetterlage hat Zimmermann in den Monheimer und Langenfelder Waldgebieten noch nicht entdeckt. Auch das eine Frage der Baumartern. "Viele Käfer mögen keine Laubbäume", sagt Zimmermann. Sie setzen sich eher in Nadelgehölzen fest wie etwa im Garather Forst. Dort beklagt Dankwart von Dörnberg den Befall seiner künftigen Weihnachtsbäume mit Borkenkäfern und Sitka-Läusen. "Bei der Trockenheit produzieren die Bäume weniger Harz. Das schützt sie im Normalfall vor Schädlingen", erläutert von Dörnberg. Bei starker Hitze fehlt der Schutzstoff.

(RP)
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