Monheim Bei diesem Festival ist die Jugend König

Monheim · Im Monheimer Sojus konnten die Besucher spannende Angebote ausprobieren. Ein Höhepunkt der Nacht der Jugendkultur war ein Parcours, auf dem sich Geschichte und Zukunft der Computerspiele erkunden ließen.

 Pia Schneider (l.) und Joana Matika probierten beim Jugendkulturfestival im Sojus die "Fotobox" der Evangelischen Jugend aus.

Pia Schneider (l.) und Joana Matika probierten beim Jugendkulturfestival im Sojus die "Fotobox" der Evangelischen Jugend aus.

Foto: RALPH MATZERATH

Die virtuelle Realität sieht von außen seltsam aus. Mit Virtual-Reality-Headset und zwei Controllern in den Händen konnten Besucher beim Jugendkulturfestival im Sojus 7 die Zukunft des Videospiels erkunden. Während das Headset den Spieler optisch und akustisch komplett aus der Wirklichkeit in das simple Spiel "Fruit Ninja" hineinzieht, sieht dies für Beobachter nach stummer Choreographie aus. Der angeschlossene Bildschirm zeigt in der Sicht des Spielers, wie dieser Früchte zerteilt und Punkte sammelt. Karl Kreuer hat die Spielbrille gerade abgenommen: "Das war cool, man denkt, man hat die Schwerter in jeder Hand. Wahnsinn!"

Auf dem Parcours der Firmen Northdocks GmbH und Reschke Productions GmbH konnten Interessierte die Entwicklung von Computerspielen praktisch nachempfinden: anhand des Klassikers "Pacman" am Spielautomaten aus den 80er Jahren, im Rennsimulator oder eben in der Virtual Reality. "Spielen ist ein fester Bestandteil der Jugendkultur", betont Cedric Kastner von Reschke Productions. Malte Franke hat gerade das pixelige Pacman-Spiel am mannshohen Automaten beendet. "Das war das erste Mal, dass ich an so einem Automaten gespielt habe. Mit so einem Steuerknüppel macht es viel mehr Spaß", schwärmt er.

Der Computerspiel-Parcours war nur eines von zahlreichen spannenden Angeboten, die die Veranstalter von Kinder- und Jugendförderung und Sojus präsentierten. Im Hof der ehemaligen Krautfabrik kamen kreative Geister zum Zuge, etwa bei der "Fotobox" der evangelischen Jugend, beim Gestalten von Henna-Tattoos mit der Kunstschule oder beim farbenfrohen Bedrucken von Turnbeuteln, einem Angebot des Jugendparlaments.

In der Halle erstellten Jugendliche mit dem Smartphone Poetry-Clips mit dem Ulla-Hahn-Haus, lernten Hip-Hop-Moves bei DJ Mauro oder verschönerten den Raum mit Virtual Graffiti ganz ohne Farbe. Am Abend schloss sich ein Bühnenprogramm an. Auf Empfehlung des Jugendparlamentes spielte die Deutsch-Pop-Band "Odeville" aus Hamburg, danach startete die After-Show-Party.

Mit dem ersten Jugendkulturfestival der Kinder- und Jugendförderung beteiligte sich Monheim an der NRW-weiten "Nacht der Jugendkultur" am Wochenende, bei der an 66 Standorten im Land ähnliche Veranstaltungen stattfanden (siehe Info-Box). Die Workshops in Monheim richteten sich an Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren, etwa 15 Partner waren beteiligt. "Wir haben versucht einen Raum zu schaffen, in dem Jugendliche ihren Interessen nachgehen können und auch Neues entdecken", sagt der Abteilungsleiter der städtischen Kinder- und Jugendförderung, Achim Wieghardt.

In den letzten Jahren hatte Monheim zur Nacht der Jugendkultur ein Angebot in der Peter-Ustinov-Gesamtschule für die Zielgruppe der 10- bis 14-Jährigen organisiert, nun hat sich die Altersgruppe hin zu den Älteren verschoben. "Es ist ein erster Versuch, ein Aufschlag. Das Festival soll regelmäßig stattfinden, wenn es funktioniert", stellt Achim Wieghardt in Aussicht.

(dre)
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