Monheim Bauen in die Höhe soll mehr Wohnraum schaffen

Monheim · Nach einer Bedarfsanalyse sind in den kommenden Jahren rund 1500 weitere Wohnungen in Monheim nötig.

 Hochhäuser prägen das Berliner Viertel (Bild). An der Friedrichstraße/Berliner Ring soll ein 15-geschossiges Wohnhaus entstehen.

Hochhäuser prägen das Berliner Viertel (Bild). An der Friedrichstraße/Berliner Ring soll ein 15-geschossiges Wohnhaus entstehen.

Foto: rm-

Wenn in Düsseldorf und Köln mit einem Einwohnerzuwachs von rund 10 Prozent gerechnet wird, dann hat dies auch unmittelbar Auswirkungen auf Monheim. "Es passiert derzeit viel auf dem Wohnungsmarkt und es wird noch viel passieren", lässt Robert Ulrich im Rheincafé die rund 25 Zuhörer beim Themenabend der Peto-Partei über "Wohnraumplanung" wissen.

Der Abteilungsleiter für Stadtplanung im Monheimer rathaus kennt sich aus mit den Fakten. Einer davon sei: Monheim ist eine attraktive Stadt auf Grund von Lage und hoher Lebensqualität. "Dazu kommt, dass wir mit unseren Kitafreibeträgen junge Familien anlocken, die in anderen Städten bis zu 800 Euro dafür ausgeben müssen."

Als zweiten Fakt führt Ulrich an: Monheim sei nahezu an den Grenzen seines Wohnraumwachstums angekommen. "Im Außenbereich, also den Randlagen, gibt es so gut wie kein Potenzial mehr. Wir wollen unbedingt unsere ,Grüne 8' bewahren." Das bedeutet: wenn neuer Wohnraum, dann- bis auf wenige Ausnahmen wie das derzeitige Bauvorhaben am Baumberger Waldbeerenweg- im Innenbereich. "Wir sind eine Stadt der kurzen Wege", erklärt Ulrich den interessiert zuhörenden Bürgern, "eine höhere Wohnraumdichte fördert auch öffentliches und soziales Leben".

Um an potenzielle Bauflächen zu gelangen, habe die Stadt 2013 ein Baulückenkataster mit 70 nutzbaren Flächen veröffentlicht, leider habe es aber kaum Resonanz der Eigentümer gegeben. "Wir müssen daher in die Höhe gehen, zumindest an manchen Stellen. Das bedeutet: Wir müssen Wohnbestand aufstocken, zum Beispiel von zwei- auf viergeschossig." Ein Zuhörer sorgt sich um das Stadtbild: "Ich habe Bauchweh bei der Vorstellung, dass hier regelrechte Klötze geplant werden. Sie passen nicht hierher und verändern das gesamte Stadtbild." Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) versucht zu beruhigen: "Regelrechte Hochhäuser bleiben die Ausnahme. Und wenn, werden Sie da entstehen, wo sie ins Bild passen - etwa im Berliner Viertel. "Dort wird in naher Zukunft im Winkel Friedrichstraße/Berliner Ring ein 15-geschossiges Nobelwohnhaus entstehen, das zum Einen den tristen 70er-Jahre-Baustil der LEG-Häuser in den Hintergrund rücken lassen und zum anderen zu einer Mischbewohnung führen soll. "Bei allen Bauvorhaben wird der notwendige 30-prozentige Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen mit eingeplant", verspricht Zimmermann einer Monheimerin, die sich vor einer Mietexplosion fürchtet. Ein Mann im Publikum macht sich Gedanken um Parkmöglichkeiten und vermehrtes Verkehrsaufkommen.

"Wir haben ein Verkehrsprognosemodell entwickelt, das alle Entwicklungen bis 2025 mit einfließen lässt", erläutert Zimmermann. "Basierend darauf werden wir den öffentlichen Nahverkehr anpassen. Wir haben heute ein Buskilometeraufkommen von 1,8 Millionen Kilometern in einem Jahr auf unserem Stadtgebiet. dies soll bis auf 2,3 Millionen Buskilometer aufgestockt werden."

(dani)
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