Monheim Basische Pflege hilft bei Neurodermitis

Monheim · 2001 wechselte das Familienunternehmen "Sirius" von Langenfeld nach Monheim.

 Julia Klewinghaus arbeitet mit im Familienunternehmen im Monheimer Kirchgässchen.

Julia Klewinghaus arbeitet mit im Familienunternehmen im Monheimer Kirchgässchen.

Foto: RALPH MATZERATH

Wenn Eltern sich um ein krankes Kind sorgen, ist ihnen meistens keine Anstrengung zu groß. Dass jedoch im Bemühen um die Gesundheit des eigenen Kindes eine Firma entsteht, die Hautpflegeprodukte entwickelt, produziert und bundesweit erfolgreich vertreibt, ist eine eher ungewöhnliche Firmengeschichte.

"Es begann mit der Geburt unserer zweiten Tochter", erzählt Uwe Klewinghaus. Der Langenfelder leitet gemeinsam mit seiner Frau Maria und seiner Tochter Julia die in Monheim ansässige Firma "Sirius". Maria Klewinghaus, Leiterin des Bereiches Forschung und Entwicklung, spielt in der Entstehung des Familienunternehmens eine entscheidende Rolle.

"Wir suchten wegen der schwerwiegenden Neurodermitis unserer damals kleinen Tochter vergeblich Hilfe bei Ärzten, Kliniken und Alternativmedizinern auf der ganzen Welt", erinnert sich Seniorchef Klewinghaus. Weil die empfindliche Haut des Mädchens kein auf dem Markt befindliches Produkt tolerierte, begann Maria Klewinghaus in Zusammenarbeit mit Biologen, Chemikern und ihrem selber angeeigneten Wissen, eigene Hautpflegemittel zu entwickeln.

Ihr Lösungsansatz war ein basisches Pflegeprodukt mit pflanzlichen Ölen und ganz ohne Alkohol sowie ohne organisch-synthetische Konservierungsstoffe. Das Ergebnis wurde als "Siriderma Zwei-Phasen-Wirkpflegekonzept" eines der europäischen Patente, die "Sirius" schützen ließ.

"Hautpflege ist von besonderer Wichtigkeit", erinnert Prokuristin Julia Klewinghaus daran, dass die Haut auch als "Spiegel des Lebens" bezeichnet werde und eine sehr wichtige Schutzfunktion habe. "Wenn der Körper zu viele Säuren enthält, kann die ihn umgebende Haut als größtes Ausscheidungsorgan häufig nicht mehr reibungslos arbeiten."

Die inzwischen auf drei Pflegeserien für jede Hautsituation und jedes Alter angewachsenen Siriderma-Cremes sind keine Arzneimittel, sondern Kosmetik-Produkte, deren besonders hohe Hautverträglichkeit durch mehrere Untersuchungen eines unabhängigen dermatologischen Forschungsinstituts bestätigt wurde.

Ausschließlich über Mund-zu-Mund-Propaganda, zufriedene Anwender sowie bundesweite Selbsthilfegruppen steigerte sich die Nachfrage so rasant, dass die ursprünglichen im Jahr 1996 bezogenen Räumlichkeiten an der Leichlinger Straße in Langenfeld nicht mehr ausreichten. Seit 2001 forschen, entwickeln und produzieren die inzwischen 35 Mitarbeiter in den ehemaligen Mega-Geschäftsräumen im Monheimer Kirchgässchen.

Täglich werden von dort Pakete europaweit an Endverbraucher oder in 600 Partner-Apotheken verschickt. Wer will, kann auch unweit des Schelmenturms unmittelbar die Pflege-Produkte kaufen. "Das ist quasi ein Werksverkauf mit qualifizierter Beratung", sagt Julia Klewinghaus schmunzelnd.

Mit die besten Siriderma-Botschafterinnen sind viele Hebammen, die frühzeitig in den Familien empfehlende Hinweise geben, und das nicht nur für die Neugeborenen. Aber Babys und Kinder mit trockener, problematischer Haut wie beispielsweise bei Neurodermitis oder Ekzemen reagierten meist äußerst positiv auf basische Pflege. Wer die therapiebegleitende Körperpflege seiner Tochter oder seines Sohnes auf das basische Grundprinzip umstellen möchte, müsse allerdings etwas Geduld aufbringen.

"Cremen so oft wie nötig!" - diese Devise sei gerade in der Anfangszeit der Basispflege bei der Kinderhaut wichtig. Das bedeute, immer dann zur Creme zu greifen, wenn man das Gefühl habe, dass die Haut des Kindes zu trocken sei. In der ersten Zeit der Umstellung "verlange" die Haut regelrecht nach den pflegenden Substanzen, wissen die Entwickler nur zu gut.

Auch in Monheim und Langenfeld gibt es Siriderma-Partner. Einer der regionalen Groß-Kunden ist die Galerie-Apotheke in Langenfeld. Apotheker Thomas Bieker ist "seit zehn Jahren von dem innovativen Familienunternehmen angetan, das eine Angebotsnische abdeckt". Die Kunden kommen wieder , "die Produkte sind willkommene Umsatzbringer", räumt Bieker ein.

(mmo)
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