Langenfeld Auto anmelden bleibt eine Geduldsprobe

Langenfeld · Wer vorab keinen Termin vereinbart hat, muss viel Zeit mitbringen, wenn er sein Auto an- oder abmelden will.

 Andrea Welzel hat in der Langenfelder Kfz-Zulassungsstelle etwa zwei Stunden lang warten müssen.

Andrea Welzel hat in der Langenfelder Kfz-Zulassungsstelle etwa zwei Stunden lang warten müssen.

Foto: RALPH MATZERATH

Im Fernseher plätschert das Programm von "Zulassungs-TV" in einer Dauerschleife vor sich hin. Bis auf andauerndes Telefonklingeln am Empfang und gelegentliches Husten ist es ruhig. Knapp 30 Personen warten im Straßenverkehrsamt. Auch Andrea Welzel wartet darauf, dass sich einer der Angestellten um sie kümmert.

Rund zwei Stunden hat sie bereits in der Zulassungsstelle verbracht - dabei wollte die Hildenerin nur neue Plaketten für ihre Nummernschilder. "Das dauert doch eigentlich nur ein paar Sekunden", wundert sie sich. "Ich hätte nicht gedacht, dass man für so eine Kleinigkeit unbedingt einen Termin vereinbaren muss." So wie ihr geht es auch den anderen, die widerwillig ihren Vormittag im Langenfelder Rathaus verbringen. Ohne vorab im Internet gebuchten Termin können die Wartezeiten schnell die 60-Minuten-Marke übersteigen. "Inzwischen habe ich Kopfschmerzen", sagt Welzel. "Aber da muss ich jetzt durch." Es gibt zwei Straßenverkehrsämter im Kreis: in Mettmann und in Langenfeld. Letzteres ist für die Bürger im Südkreis gedacht, damit sie nicht den weiten Weg nach Mettmann antreten müssen.

Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, online Termine zu buchen. Das hat nicht unerhebliche Folgen für die Abläufe in den Zulassungsstellen. "Wer über das Internet einen Termin vereinbart hat, wird vorrangig bedient", sagt Michael Gertler, Leiter der Zulassungsstellen des Kreises. "Wir weisen immer wieder darauf hin, dass ohne Termin lange Wartezeiten entstehen können." Leider sei das längst nicht jedem Autofahrer klar.

Dabei ist das Verfahren denkbar einfach. Über die Internetseite des Kreises können bis zu 14 Tage im Voraus Termine gebucht werden. Der Autofahrer erhält dann innerhalb weniger Minuten eine E-Mail, um den Vorgang zu bestätigen. Dann folgt weitere elektronische Post mit der Wartenummer und einem QR-Code, der bequem bei der Zulassungsstelle eingescannt werden kann. Innerhalb von fünf bis zehn Minuten folgt die Bearbeitung des Falls - zeitnah und unkompliziert. "Das System hat sich bewährt", sagt Gertler. "Wir halten aber natürlich auch Kontingente für Spontankunden frei und bemühen uns um ein ausgeglichenes Verhältnis." Trotzdem seien Kunden mit Termin immer im Vorteil.

Die Wartezeiten werden zudem online in Echtzeit abgebildet. In Langenfeld kann es an belebten Tagen im Schnitt auch mehr als 70 Minuten dauern, bis eine Bearbeitung erfolgt. "Im Frühjahr ist immer am meisten los", betont Gertler. In den Osterferien sei die Lage zudem besonders kritisch. "Viele Menschen haben frei und bei uns sind Mitarbeiter im Urlaub. Da kann es auch zu Engpässen kommen", wirbt er um Verständnis.

Den Wartenden hilft das freilich nicht. Franziska Kotschi will ihren Wagen abmelden. Seit einer Stunde wartet sie bereits. "Ich sehe das eigentlich gelassen, aber ab einem gewissen Punkt ist es einfach nur nervig", meint die Monheimerin. "Man kann seinen Vormittag sicherlich auch schöner verbringen." Ähnlich sieht es ein 60-jähriger Langenfelder, der ebenfalls von der Möglichkeit, online Termine zu buchen, bisher nichts wusste. "Das nächste Mal mache ich auch vorab einen Termin. Das spart offensichtlich Zeit."

(dora)
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