Langenfeld Auktion: Fahrräder gehen für ein paar Euro weg

Langenfeld · Die Stadt Langenfeld hat Räder versteigert, die im Fundbüro nicht abgeholt wurden. 100 Interessenten kamen.

 Fabian Einert präsentiert die Räder und leitet die Auktion vor dem Langenfelder Rathaus

Fabian Einert präsentiert die Räder und leitet die Auktion vor dem Langenfelder Rathaus

Foto: RALPH MATZERATH

Vor dem Langenfelder Rathaus sind am Samstag rund 40 Fahrräder versteigert worden, die in den vergangenen Monaten im Fundbüro lagerten und nicht von ihren Besitzern zurückverlangt wurden. Gut 100 Bürger waren dabei, boten eifrig mit und sicherten sich ein neues Gefährt, zum Teil, für echte Schnäppchenpreisen.

Am Samstagmittag tummelten sich zahlreiche Bürger vor dem Eingangsbereich des Langenfelder Rathauses. Hinter dem Absperrband rund um die Fahrradständer inspizierten einige das vorhandene Angebot: Mountainbikes, Räder für Sie, Ihn und auch fürs Kind, in spritziger Rennvariante oder als gemütlicher Chopper. Die Auswahl konnte sich sehen lassen, auch wenn der Zustand des ein oder anderen zunächst etwas abschreckte. Der erste Rost hatte bei einigen bereits angesetzt, teilweise fehlten Lichter oder das Kettenblatt lugte verdächtig niedrig unter dem Schutzblech heraus. Andere dagegen machten einen recht fitten Eindruck. Darunter auch ein modisches schwarzes BMX-Rad mit neongrünen Details.

Der siebenjährige Niels unternahm schon mal das erste Probesitzen. Mit seinem Papa und der Oma war der Siebenjährige zur Fahrradversteigerung gekommen und hat gleich das Passende gefunden. "Wir sind auf der Suche nach einem günstigen Rad, das er nutzen kann, wenn er bei mir ist", erzählte die Oma. Zur Versteigerung war die Langenfelderin bereits öfters gekommen, hatte aber bislang nie was ersteigert. Vielleicht würde es ja diesmal klappen. Die passende Strategie hatte sie bereits parat und sich ein Limit gesetzt. "Mehr als 80 Euro werden wir nicht für das Rad bieten." Um punkt 13 Uhr trat Bürgerbüro-Leiter Fabian Einert aufs Pult, klärte die Anwesenden über die Rechtslage auf, dass es auf die ersteigerten Fundstücke keinen Anspruch auf Gewährleistung wegen Mangels gibt, und dann ging es auch schon los.

Das erste Rad ging - nach einigem Hin und Her - für 46 Euro weg, das zweite für elf. Bei einem alten Drahtesel der Marke "Vaterland" zeigte sich Ulrich Kubek besonders eifrig und überbot mehrmals alle abgegeben Angebote, bis er schließlich für 60 Euro den Zuschlag erhielt. "Ich wollte das Rad unbedingt haben, wegen der Marke, weil es für mich einen besonderen Sammlerwert hat", erzählte der Rentner. "Aber mehr als 80 Euro hätte ich nicht dafür bezahlt."

Nach etlichen Rädern, die bis zu 160 Euro in die Stadtkasse spülten, kam endlich Niels BMX-Rad auf den Tisch. Der Siebenjährige zögerte nicht lange und bot, nach dem Startgebot von einem Euro, zwei an. Auktionator Einert blickte zum Vater, der zustimmend nickte. Das Angebot wurde weiter erhöht, doch als Niels schließlich selbstbewusst sechs Euro bot, wollte ihn niemand mehr überbieten. Als der Junge den Zuschlag erhielt, klatschten die Anwesenden sogar Beifall. "Das hat er richtig gut gemacht", lobte die Oma freudig. Und Niels konnte es gar nicht glauben. "Nur sechs Euro", sagte er und griff in seinen Geldbeutel. "Das bezahle ich selber."

(RP)
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