Langenfeld Auf Einkaufstour fürs Karnevalskostüm

Langenfeld · Was bekommt der Jeck wo, wenn er sein Kostüm selbst schneidern will? Die RP begleitete eine erfahrene Karnevalistin durch Langenfeld-City.

 Ingrid Roßelnbruch weiß, wo es gute Stoffe gibt.

Ingrid Roßelnbruch weiß, wo es gute Stoffe gibt.

Foto: Ralph matzerath

Ein fertiges Prinzessinnenkleid? Eine Hippie-Kluft? Ein Bären-Overall? Kaufen kann das jeder. Selber machen ist aufwendiger, aber dafür auch persönlicher, kreativer, einzigartig! Noch ist Zeit, Ideen für den Straßenkarneval in knapp drei Wochen in die Tat umzusetzen. Doch wo kriegt man Stoffe, Applikationen und anderes Material dafür her? Ingrid Roßelnbruch, langjährige Vereinskarnevalistin und jecke Modeschöpferin, schaute sich mit der RP um.

Wochenmarkt "Für bestimmte Stoffe und manches Zubehör ist ein Bummel über den Langenfelder Markt empfehlenswert", sagt Roßelnbruch. Ein Händler auf dem Marktplatz hat Stoffballen in der Auslage, an einem Stand auf der Solinger Straße vor "dm" gibt es Reißverschlüsse, Knöpfe, Garn und andere Kurzwaren. Wochenmarkt in Langenfeld ist dienstags bis 13 Uhr und freitags bis 16 Uhr.

Läden Schmuck und blinkende Accessoires wie Prinzessinnenkrönchen, Diademe oder Haarreifen bekommen nähende Narren bei "Bijou Brigitte" im Sass am Markt (Solinger Straße). "Wer nicht jedes Einzelteil selbst fertigen will, erhält zum Beispiel Hüte, Krawatten und Schals aller Art bei ,FanWorld' in der Stadtgalerie", sagt Roßelnbruch. Ein Abstecher lohnt sich auch in die Großdrogerie "Müller" im Marktkarree. Hinten in der Kurzwarenabteilung findet sich alles, was man zum Nähen so braucht: Garn, Aufnäher für Kinderkostüme, Maßband, Nähnadeln, Knöpfe, Reißverschlüsse und vieles mehr.

Schneiderei Roßelnbruchs "Geheimtipp" ist die "Maßschneiderei May", Solinger Straße 44 a. Die führt etliche Arten von Materialen und Stoffen - Fleece für wärmende Outdoor-Kostüme ebenso wie Velours, Tüll, Satin oder Pannesamt in allen möglichen Farben und Mustern. Preis: 6 bis 12 Euro pro Meter. Schneiderscheren, Garn, Knöpfe, Nadeln und Schnittmuster sind im Sortiment. "Wer mir die genau benötigten Utensilien, Stoffe und Muster nennt, dem bestelle ich sie auf Wunsch", sagt Modedesignerin Gundi May (61).

Secondhand Für ein Clownskostüm oder ähnlich Buntes ist auch der Sozial-Kleiderladen "ProDonna", Solinger Straße 63, einen Versuch wert. Zwar gibt es hier keine einzelnen Stoffstücke zu kaufen, doch lassen sich alle Arten von buntgemusterten Oberteilen und Hosen finden. So etwas kann man für ein ausgeflipptes Kostüm gebrauchen.

Den Jecken, die zögern, ihr Kostüm selbst zu kreieren, macht die 63-Jährige Mut: "Man muss es einfach mal versuchen. Ich selbst bin auch keine gelernte Schneiderin, habe es bloß als junges Mädchen von meiner Oma und in der Schule gelernt. Die Erfahrung kommt mit den Jahren von selber." Neben der Möglichkeit, das eigene Kostüm nach Lust und Laune zu gestalten, führt die gelernte Zahnarzthelferin auch den Preis als Argument fürs Selberschneidern an: Kostet ein fertiges, qualitativ hochwertiges Kostüm mindestens 40 bis 50 Euro, so liegen die Materialkosten für ein vergleichbares selbstgemachtes nach ihrer Schätzung bei etwa 15 Euro.

(RP)
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