Langenfeld Auf den letzten Drücker eine Lehrstelle finden

Langenfeld · Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf informierte gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und der Düsseldorfer Handwerkskammer über freie Stellen auf dem Ausbildungsmarkt.

 Henrieke Schulze-Herbst berät den Schüler Gabriel Heinzmann-Jimenez am Infostand in der Schoppengasse. (v. li.).

Henrieke Schulze-Herbst berät den Schüler Gabriel Heinzmann-Jimenez am Infostand in der Schoppengasse. (v. li.).

Foto: RALPH MATZERATH

Ob Abitur, Fachabi, mittlere Reife oder Hauptschulabschluss – nach der Schulzeit stellt sich für viele Jugendliche die gleiche Frage: "Was jetzt?" An unschlüssige Schulabgänger richteten sich gestern in der Innenstadt die Agentur für Arbeit, Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Handswerkskammer (HWK) mit einem Infostand zu Berufsausbildungen. Noch sind nach Angaben der IHK rund 650 Ausbildungsplätze im Raum Düsseldorf frei. Mit der "fünf-vor-zwölf"-Aktion sollen junge Leute angesprochen werden, die noch keinen Platz haben oder nicht wissen, was sie nach der Schule machen wollen.

Zu den Interessierten am Stand gehört auch Gabriel Heinzmann-Jiménez (22). Der Ratinger hat im Februar die Fachhochschulreife erworben und wurde jetzt vom Arbeitsamt eingeladen. "Positiv ist hier ganz klar die persönliche Beratung", findet er. Im Jobcenter sei das oft nicht gewährleistet. "Ich interessiere mich für einen technischen Beruf im IT-Bereich, und glaube, dass ich ihn hier finden kann." Generell müsse man heute aber flexibel sein, was die Ausbildung angeht. "Letztendlich macht man sowieso etwas ganz anderes."

"Unser Ziel ist es vor allem, die Wünsche der jungen Schulabgänger und der Unternehmen zusammenzubringen", sagt Inge Kohnen von der IHK Düsseldorf. Oftmals seien die Schulabgänger nur unzureichend über die aktuellen Möglichkeiten auf dem Ausbildungsmarkt informiert. Auf der anderen Seite täten sich die Unternehmen schwer damit, potenzielle Azubis anzusprechen. "Nicht nur Jugendliche bewerben sich auf den letzten Drücker. Viele Unternehmen melden ihre freien Stellen auch erst sehr spät."

Die Vermittlung der IHK und HWK ermögliche vielen Schulabgängern Stellen, für die sie sonst formal abgelehnt würden. "Wenn ein Unternehmen uns sagt, der Azubi muss in Mathe mindestens eine zwei haben und es findet sich ein Interessierter, der nur eine vier hat, war es das meist", erklärt Vermittlerin Kohnen. "Wenn wir aber sagen, dass die Person dafür schon zwei Praktika in dem Bereich gemacht hat, zeigen sich viele Unternehmen doch gesprächsbereit." Die IHK stelle quasi eine Empfehlung aus.

Für diese Beratung der IHK sollte der Bewerber nur eine ungefähre Vorstellung über seinen künftigen Ausbildungsberuf haben. Kohnen: "Wir bieten ja nur kaufmännische Berufe. Eine umfassende Orientierung gibt es bei der Arbeitsagentur, Handwerkliches bei den Kollegen von der Handwerkskammer."

Die HWK vertritt Rainer Weißmann an dem Infostand. "Die Renner sind gewöhnlich Tischler und Kfz-Mechatroniker. Das sind sehr beliebte handwerkliche Berufe", erklärt er. Mehrere freie Stellen gebe es noch im Sanitär- und Metallbau, in der Lebensmittelbranche sowie bei den Elektromechanikern. 140 verschiedene Berufe würden allein bei ihm angeboten, die Zahl der offenen Ausbildungsstellen liege bei rund 300.

Ähnlich sieht es bei der IHK aus. "Zu den oft gefragten Ausbildungen gehören klassische Büroberufe wie Industriekaufmann", berichtet Inge Kohnen. "Viele freie Stellen bleiben in der Gastronomie und in Hotels unbesetzt."

Organisiert wurde die Aktion von der IHK Düsseldorf. Insgesamt gibt es vier Infoveranstaltungen, die letzte in Mettmann. Dort stehen die Jobvermittler am Mittwoch, 21. August, am Jubiläumsplatz bereit.

(jim)
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