Langenfeld An die Töpfe: Das DRK sucht Kochlotsen

Langenfeld · Im nächsten Jahr sollen ältere Menschen in der Begegnungsstätte gemeinsam am Herd stehen.

 Katharina Herzog will Senioren an den Herd locken.

Katharina Herzog will Senioren an den Herd locken.

Foto: RALPH MATZERATH

Man kann gelangweilt vorm Fernsehen sitzen und sich zur Mittagszeit lustlos eine Dose öffnen. Man kann sich aber auch mit Leuten treffen und mit ihnen gemeinsam ein feines, gesundes Essen zubereiten und dabei noch nett klönen. " DRKo und Ko" (DRK Kochen und Kommunikation) heißt das Angebot, das im Februar für ältere Menschen in Langenfeld startet. Zuvor sucht das DRK-Team ehrenamtliche Kräfte, "denen die Hilfsbereitschaft im Blut liegt, die ohne Scheu auf andere zugehen, die sich selbst weiterentwickeln wollen und Spaß am Kochen mit Älteren haben", so fasst es der DRK-Ortsverein in einem Flyer zusammen.

Derzeit ist das Rote Kreuz noch dabei, die Küche in der Begegnungsstätte an der Jahnstraße aufzurüsten, damit dort in Zukunft eine Gruppe von zehn Männern und Frauen an den Töpfen stehen und anschließend in gemütlicher Runde verspeisen kann, was zubereitet wurde. Gruppenleiterin ist Katharina Herzog, eine junge sympathische Asien-Wissenschaftlerin, die auf der Suche nach dem geeigneten Job beim Deutschen Roten Kreuz angekommen ist. "Wir haben bewusst keine Sozialarbeiterin genommen, sondern jemanden mit Menschenkenntnis", sagt der stellvertretende Vorsitzende des DRK, Kurt Uellendahl.

Unterstützt wird Herzog von der Leiterin der Begegnungsstätte, Martina Hanschmidt. Mit Begeisterung stellt Herzog das Projekt, übrigens eine Idee des DRK-Vorsitzenden Magnus Staehler, vor. Geplant ist, ab Januar, die ehrenamtlichen Helfer einzuarbeiten und dann im Februar mit wöchentlichen Kochkursen zu starten.

Die Beigeordnete Marion Prell unterstützt das Vorhaben. Für den Einstieg werden Menschen über 65 Jahre, die im Martinsviertel wohnen, angeschrieben und eingeladen. Prell betont, wie wichtig es sei, vor allem Menschen mit kleinerer Rente aus der Isolation zu holen und zusammenzuführen. Die Zahl der Menschen, die mit über 65 in der Grundsicherung seien, also unter Altersarmut fallen, wächst auch in Langenfeld. Wenn auch nicht bedenklich, so doch spürbar. 2006 bekamen in Langenfeld noch 272 ältere Menschen eine Hilfe zum Lebensunterhalt, 2015 waren es 403, berichtet Prell. Jeder, der zum Kochen kommt, soll 2,50 Euro bezahlen. "Das gibt man sonst auch für ein Essen aus", sagt Prell. Wer Lust hat, das DRK zu unterstützen, kann sich unter Telefon 02173 71646 melden.

(RP)
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