Langenfeld Akustisches Vergnügen auf dem Marktplatz

Langenfeld · Die "Special Guest Band" begeisterte ohne E-Gitarre, Schlagzeug und technischen Schnickschnack.

 Albert N'sada hat ordentlich Soul in der Stimme. Das zeigte er bei der Freiluftkonzert-Reihe "Langenfeld live", bei der die RP Medienpartnerin ist.

Albert N'sada hat ordentlich Soul in der Stimme. Das zeigte er bei der Freiluftkonzert-Reihe "Langenfeld live", bei der die RP Medienpartnerin ist.

Foto: Rm-

Akustische Musik, findet Albert N'sada, hat ihren ganz eigenen Charme. "Man ist viel näher an der Musik dran", findet er. "Auf den Putz hauen" sei dabei ebenso möglich, wie das Erleben intimer Momente. "Sich zwischen diesen Spannungsfeldern zu bewegen, ist für jeden Musiker etwas Besonderes." Die "Special Guest Band", dessen Frontmann N'sada ist, spielt seit über zehn Jahren "unplugged" - lange bevor der Verzicht auf Verstärker, E-Gitarre und andere technische Hilfsmittel in Mode war.

Beim Langenfeld-Live-Publikum auf dem Marktplatz, der sich zu frühabendlichen Stunde zunehmend füllt, kommt der Ansatz gut an. Das liegt wohl ein Stück weit auch an dem charismatischen Frontmann der vierköpfigen Band, der nicht nur aus gesanglicher Sicht überzeugt, sondern auch mit seiner Vielseitigkeit. Songs von Coldplay, Stevie Wonder oder Bryan Adams gehen ihm ebenso leicht von den Lippen, wie die ewige Rockhymne "Highway To Hell" von AC/DC. Auch eine Synthesizer-Pop-Nummer wie "Sweet Dreams" ist im Repertoire - nur entwickelt der Song in der akustischen Variante ganz neue Facetten. Gegründet hat sich die Band vor elf Jahren. Grundlage ist die Schulfreundschaft von N'sada und Hendryk Mühlbach, der Klavier spielt. Die beiden haben zusammen Abitur gemacht. Bereits in der Schule haben sie in einer Band gespielt. David Handke (Gitarre) und Jan-Philipp Tödte (Percussions) kamen später hinzu.

Die Mitglieder des Quartetts verdienen ihr Geld allesamt als professionelle Musiker. Mühlbach leitet beispielsweise noch eine Bigband. Die Professionalität ist auch auf dem Marktplatz spürbar - sehr zur Freude der Zuhörer. Spätestens bei "Can't Wait Until Tonight", mit dem Max Mutzke und Stefan Raab 2004 am Eurovision Song Contest teilnahmen, ist das Publikum voll dabei. "Das ist auf jeden Fall mal etwas anderes", freut sich Frank Kreutzig. "Bisher waren hier ja eher Bands unterwegs, die voll auf die Rock-Schiene setzen, aber die akustischen Versionen sind genauso gut - nur eben anders."

Genau das ist laut N'sada auch die Intention der Band: "Wir wollen bekannte Lieder aus Rock oder Pop spielen und dabei unsere ganz eigene Interpretation bieten." Es müsse nicht immer ein ganzes Schlagzeug sein. Eine südamerikanische Kistentrommel ("Cajon") tue es auch. Auch der zwischenzeitliche Regenschauer konnte der Stimmung auf dem Marktplatz nur wenig anhaben. "Die Atmosphäre ist super", meint Julia Dreßen. "Unplugged"-Konzerte, findet sie, könne es ruhig öfters in Langenfeld geben.

(RP)
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