Langenfeld A1-Brücke: Tempo 40 bremst Verkehr aus

Langenfeld · Eine neue Schranken-Anlage soll schwere Lkw vor der maroden Leverkusener Rheinbrücke stoppen. Der ADAC fürchtet mehr Staus. Generell gilt nämlich künftig Tempo 40. Rechtsexperten sehen in Fahrverboten bessere Abschreckung.

 Das Vorbild für die bestellte Sperranlage: Die beiden linken Spuren sind nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zugelassen. Die Spuren werden auf 2,20 Meter verengt. Diese "Schleusen sind 200 Meter lang. Nutzt ein Lkw diese Fahrbahnen, schalten die Ampeln auf Rot und die dahinter montierten Schranken gehen runter. Steckt der Lkw in diesem Bereich, können nur noch Stadtbedienstete oder Polizisten den Lkw auf die Abfahrt lotsen. Die rechte Spur ist normal breit und führt direkt von der A1 runter.

Das Vorbild für die bestellte Sperranlage: Die beiden linken Spuren sind nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zugelassen. Die Spuren werden auf 2,20 Meter verengt. Diese "Schleusen sind 200 Meter lang. Nutzt ein Lkw diese Fahrbahnen, schalten die Ampeln auf Rot und die dahinter montierten Schranken gehen runter. Steckt der Lkw in diesem Bereich, können nur noch Stadtbedienstete oder Polizisten den Lkw auf die Abfahrt lotsen. Die rechte Spur ist normal breit und führt direkt von der A1 runter.

Foto: NRW-Verkehrsministerium

Weil täglich rund 150 Lkw-Fahrer das Verbot für Schwerlaster auf der maroden A1-Rheinbrücke bei Leverkusen ignorieren, sollen dort künftig automatische Sperren errichtet werden. Dies gab NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) gestern in Düsseldorf bekannt.

Eine Maßnahme, die von der Leverkusener Stadtspitze gestern sehr begrüßt wurde: "Das Vorhaben des Landes, das weitere widerrechtliche und schädigende Befahren durch Lkw zu verhindern, ist richtig und unabdingbar. Der Zustand der Rheinbrücke ist mehr als besorgniserregend", betonte Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD). Er setze darauf, dass die angekündigten Maßnahmen bei den Speditionen und Lkw-Fahrern rasch eine abschreckende Wirkung zeigen, damit möglichst wenig Rückstaus durch ein Auslösen des Sperrsystems entstehen.

Das sehen Experten indes grundlegend anders. So warnt der ADAC, bei der Umsetzung der Sperren müsse die Bedeutung der Leverkusener Brücke als wichtiger Verkehrsknotenpunkt berücksichtigt werden. Auf dem stark frequentierten Autobahnabschnitt dürfen nach Ansicht des Automobilclubs keine zusätzlichen Staus erzeugt werden. "Seitenbegrenzungen, an denen sich Lkw festfahren können, sind deshalb problematisch", sagt Verkehrsexperte Dr. Roman Suthold: "Wird ein Lkw durch eine Schranke gestoppt, muss sichergestellt werden, dass er zügig abgeleitet wird."

Auf der A1 werden jeweils vor der letzten Ausfahrt baulich mit Trennwänden eingeengte Schleusen auf einer Länge von etwa 200 Metern errichtet. Die zulässige Geschwindigkeit wird dort auf 40 km/h reduziert.

Das Tempolimit sorgte gestern in Internetforen für teils heftige Proteste. Anstatt den allgemeinen Verkehr weiter zu behindern, müsse man die Lkw beschlagnahmen, auch schon aus erzieherischen Gründen, und erst nach Zahlung eines hohen Bußgeldes wieder herausgeben, lauteten diverse Forderungen.

"Geht leider nicht", sagt der Verkehrsrechtler Michael Giesen. Der Fachanwalt weist darauf hin, dass kein Fahrzeug unverhältnismäßig festgehalten werden darf: "Und mit Bußgeldern trifft man immer nur die Fahrer. Das hält Spediteure nicht ab."

Giesen plädiert für eine Gesetzesänderung: "Wer künftig gesperrte Brücken missachtet, könnte dann mit Fahrverbot bestraft werden." Das träfe die Schwarzen Schafe empfindlich.

Der Schwerlastverkehr gilt als Hauptverursacher der immer wiederkehrenden Schäden an der Leverkusener Brücke. Erst in der vergangenen Woche war das rund 50 Jahre alte Bauwerk erneut mehrere Tage lang gesperrt, weil Arbeiter insgesamt 81 Stellen ausbessern mussten - vor allem einen 40 Zentimeter langen Riss an einer Seilverankerung.

(RP)
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