Monheim 87-Jähriger schreinert und stiftet Bank

Monheim · Heinrich Roskothen stellt auf eigene Kosten Bank für mehr als 300 Jahre altes Gotteshaus her.

 Auf der Bank der St.-Josef-Kapelle nahmen Bürgermeister Daniel Zimmermann (r.) mit Stifter Heinrich Roskothen Platz.

Auf der Bank der St.-Josef-Kapelle nahmen Bürgermeister Daniel Zimmermann (r.) mit Stifter Heinrich Roskothen Platz.

Foto: Norbert Jakobs

Eine neue Bank ziert jetzt die mehr als 300 Jahre alte St.Josef-Kapelle, die am ehemaligen Vogtshof an der Bleer Straße steht. 2001/2002 war das stark verfallene Bauwerk durch Initiative eines Fördervereins saniert worden. "Allerdings war über lange Zeit keine Sitzgelegenheit mehr in dem kleinen Gotteshaus", sagt Rathaussprecher Norbert Jakobs. "Das hat sich nun durch das Engagement von Heinrich Roskothen geändert."

Über viele Wochen schreinerte der 87-Jährige eine neue Bank. Dann ließ er sie, farblich angepasst ans Innere der Kapelle, lackieren. Sämtliche Kosten dafür - um die 3000 Euro - übernahm er selbst. "Das ist wirklich ein bewundernswerter Einsatz. Nun bietet sich den Menschen eine Sitzgelegenheit, wenn sie in der Kapelle verweilen", sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann und dankte demStifter.

Heinrich Roskothen ist der Kapelle laut Jakobs "seit jeher eng verbunden. Denn im dahinterliegenden Vogtshof wuchs er auf." Der Vater war Landwirt. Ein Bruder folgte der Familientradition. Roskothen wurde Ingenieur, vergaß aber nie die Geschichte der kleinen Kapelle. "Vor Jahrzehnten gab es einmal eine Bank dort. Dann war sie irgendwann verschwunden." Das galt auch für den barocken Altar, laut Roskothen von 1707. Er sei während der Sanierungsarbeiten gestohlen worden. Der rüstige Rentner schnitzte anhand alter Fotos einen neuen Altar, den der bekannte Kirchenrestaurator Peter van Heekern bemalte. Die Kosten von etwa 8000 Euro übernahm Familie Roskothen.

(mei)
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