Langenfeld 735 Asylbewerber wohnen zurzeit in Langenfeld

Langenfeld · 735 Asylbewerber wohnen zurzeit im Stadtgebiet, fast ausschließlich in einem der Übergangsheime. "Das bedeutet gegenüber dem Höchststand zum Jahreswechsel einen Rückgang von etwa 100 Personen", berichtete die Beigeordnete Marion Prell den Politikern im Sozialausschuss. "63 Asylsuchende sind anerkannt und nicht mehr verpflichtet, in Gemeinschaftsunterkünften zu wohnen." Acht von ihnen seien bereits auf dem freien Wohnungsmarkt fündig geworden, die übrigen bleiben bis auf Weiteres in den Übergangsheimen.

Nach jetzigem Stand sei Langenfeld verpflichtet, weitere 146 Flüchtlinge aufzunehmen. Doch aktuell verteilt das Land NRW Asylbewerber auf mehrere Großstädte wie Düsseldorf oder Köln, die im vergangenen Jahr für mehr Flüchtlinge Betreuungskosten erhielten als sie tatsächlich beherbergt hatten. Laut Sozialamtsleiter Holger Hammer gibt es mittlerweile die ersten Familiennachzüge von anerkannten Flüchtlingen. Vier Personen seien auf diese Weise nach Langenfeld gekommen. "Es werden wohl in nächster Zeit mehr werden", merkte Prell an. Indes seien im März und April 13 Asylbewerber abgeschoben worden und seit Jahresbeginn 46 Personen freiwillig in ihre Herkunftsländer zurückgekehrt.

Aus Algerien, Marokko und Tunesien - gerade als sichere Herkunftsländer eingestuft - stammen Prell zufolge 29 Asylbewerber. "Insgesamt leben bedauerlicherweise noch 224 Personen aus sicheren Herkunftsstaaten in Langenfeld." Deshalb und wegen möglicher Zuweisungen neuer Flüchtlinge werden weitere Gemeinschaftsunterkünfte errichtet. Der erste von zwei Wohncontainern neben dem Freibad für bis zu 156 Menschen sei ebenso bezugsfertig wie drei Leichtbauhallen an der Bahnstraße und am Winkelsweg, eine vierte an der Haus Gravener Straße folgt in diesen Tagen. Im Juni wird der für 2,4 Millionen Euro am Winkelsweg errichtete Neubau (310 Plätze) sowie ein saniertes ehemaliges LVR-Klinikgebäude (185 Plätze) bezugsfertig sein, im Juni der zweite Wohncontainer am Freibad. So wird ab Sommer die Wilhelm-Würz-Halle wieder für den Schul- und Vereinssport frei. Der Mietvertrag für die Industriehalle Bahnhofstraße, die als winterliche Notunterkunft für 199 Menschen hergerichtet, doch nie bezogen worden war, wird laut Prell nicht verlängert. "Etwa 340.000 Euro hat uns diese Notlösung gekostet."

(mei)
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