Monheim 17. Schelm ackert mit Herz für Baumberg

Monheim · Dr. Helmut Heymann bekam am Samstagabend den Goldenen Schelm der Gromoka verliehen.

 Norbert Pergande übergibt Helmut Heymann den Goldenen Schelm . Erst zum zweiten Mal innerhalb von 20 Jahren geht die Auszeichnung nach Baumberg.

Norbert Pergande übergibt Helmut Heymann den Goldenen Schelm . Erst zum zweiten Mal innerhalb von 20 Jahren geht die Auszeichnung nach Baumberg.

Foto: Matzerath

Seit Samstag hat Dr. Helmut Heymann gegenüber Daniel Zimmermann nicht nur einen, sondern zwei Vorteile. Zum einen muss sich Heymann, der ebenso ewige wie inoffizielle Bürgermeister von Baumberg, keiner lästigen Kommunalwahl stellen. Und zum zweiten darf Helmut Heymann nun alles tun und sagen, was er will.

Mit der Verleihung des Goldenen Schelms hat der Vorsitzende des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins, BAB, und Mitinitiators der Monheimer Bürgerstiftung "Minsche vür Minsche" zumindest von der Gromoka, der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft, die Generalabsolution erteilt bekommen. Zentrum der Verleihung und damit der schelmischen Vermessung Baumberg-Monheimer Gräben wie Gemeinsamkeiten war das Bürgerhaus.

Schelm Nummer 17, Helmut Heymann (63), ackert mit Herz, Verstand und einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit für Baumberg. "Wenn ich mich für etwas einsetze, dann mit ganzer Kraft", sagte der, dessen Schelmentum nun archivfest verbrieft ist. Sein Erfolgsgeheimnis ? Er ist ein unermüdlicher Netzwerker mit Hunderten von Telefonnummern im Speicher seines Handys und der Fähigkeit, Menschen zu mobilisieren: "Im Grunde sind Unternehmen und Vereine gar nicht so unterschiedlich: Ab einer gewissen Größe hängt das Gelingen von Projekten zu mehr als 80 Prozent von der richtigen Kommunikation ab", sagt er.

Da machte es durchaus Sinn, dass Schlitzohr Nummer zwei auf der Bühne, Laudator Emil Drösser, Bilder und Anekdoten aus der Zeit absoluter römischer Herrscher benutzte, um sich dem Gegenstand seiner Rede zu nähern: Es gehe darum, einen tollen Menschen zu loben und preisen - obwohl er ein Baumberger sei.

So wie Düsseldorf und Köln ihre gegenseitigen Niggeligkeiten zu einem identitätsschaffenden Gesamtkunstwerk verwoben haben, so exerzieren es die Gänseliesel-Stadt und das kleine Dorf weiter nördlich. Auf "Baumberger" reimt sich nun mal "Schlauberger" - aber so leichtfüßig wie Emil Drösser längst zur nächsten Pointe eilt, während die Zuhörer noch die vorherige ausloten, kann ihm niemand böse sein.

Natürlich wusste der frisch vergoldete Schelm, dass es darauf eine angemessene Antwort gegeben musste. Heymann grübelte nach, was ihn zum Schelm-Anwärter gemacht haben könnte: "Ich kann nicht singen...Ich kann nicht tanzen." Und obendrein sei er im Monheimer Krankenhaus geboren worden und habe damit "schon in den ersten Tagen meines Lebens den Status des in Baumberg geborenen Baumbergers verloren. Ein Thema, dass mich in Baumberg auf Ewigkeit verfolgt." Aber: "Nach drei Prinzen in Folge aus Baumberg und damit der langfristigen Inspiration und der nachhaltigen Innovationsverbesserung des Monheimer Karnevals durch Baumberg war es vielleicht überfällig, den Goldenen Schelm einmal wieder nach Baumberg zu schicken." Es sei der zweite innerhalb von 20 Jahren. Nach einem gespielten Schreckmoment nahm Heymann die Ehrung an.

(dne)
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