Kreis Heinsberg Wieder mehr Einbrüche

Kreis Heinsberg · Die Polizei im Kreis Heinsberg ist alarmiert. Nach einem guten Jahr 2014 scheint die Zahl der Einbrüche dieses Jahr wieder zu steigen.

Ein Einbruch ist für viele Menschen deshalb besonders schädigend, weil sie neben einem materiellen auch einen immateriellen Schaden zu verkraften haben. Oft liegt die Schadenssumme im fünfstelligen Bereich, manchmal wollen Betroffene nach einer solchen Tat nicht mehr in ihrem Haus leben. Einbrecher greifen sehr stark in persönliche Lebenswelten ein, es gibt aber Möglichkeiten, solche Taten zu verhindern, sagt Frank Reuters, Leiter des Kriminalkommissariats 2 der Polizei im Kreis Heinsberg.

"Wir hatten im vergangenen Jahr gehofft, den Scheitelpunkt bei den Einbruchszahlen überschritten zu haben", berichtet Reuters zum Auftakt der Aktionswoche "Riegel vor - sicher ist sicherer", die dieses Jahr jedoch wieder aktueller als erwartet ist: "2015 rechnen wir mit einer wieder steigenden Zahl. Derzeit gehen wir für den Kreis Heinsberg von einer einstelligen prozentualen Erhöhung aus." Dabei hatten sich die Statistiken zuletzt so gut gelesen. Erkelenz, Wegberg, Hückelhoven und Wassenberg waren von 401 Einbrüchen im Jahr 2010 über 486 im Jahr 2012 gekommen und im Vorjahr bei nur noch 358 gelandet. Und für das gesamte Kreisgebiet hatte es ähnlich ausgesehen. Da waren es 841 im Jahr 2010, 2012 dann 830 und vergangenes Jahr lediglich 695 Einbrüche. Positiv stimme jedoch, das betont Frank Reuters, dass der Anteil der versuchten, aber nicht geglückten Einbrüche steige. Daran will die Polizei in ihrer Aktionswoche - und darüber hinaus - anknüpfen.

Die Polizei bringt in den Wintermonaten mehr zivile Kräfte auf die Straßen, verspricht der Leiter des Kriminalkommissariats. Steigen soll auch die offensichtliche Polizeipräsenz. Geschult hat sich die Polizei außerdem noch spezieller bei der Spurensuche und Spurensicherung, um die Aufklärungsquote weiterhin zu erhöhen. "Wir wollen Einbrüche verhindern und die Aufklärungsquote erhöhen", bringt Reuters es auf den Punkt und ergänzt, dass die Aufklärungsquote des vergangenen Jahres sicherlich nicht der Regelfall bleibt: "Wir hatten 23 Prozent, was aber unter anderem mit einer aufgeklärten Einbruchserie zusammenhing."

Geld, Kreditkarten, Schmuck sowie Tabletts und zuletzt mehrfach teure Küchenmaschinen sind das derzeit häufigste Diebesgut. Meist geschehen Einbrüche in der Dämmerung, wobei es im Jahr 2014 eine Serie am Vormittag gegeben hatte, berichtet Reuters. Vor allem freitags und samstags sind Einbrecher aktiv. Und im überwiegenden Teil der Taten gelangten die Einbrecher durch Fenster oder vor allem Türen auf der Rückseite von Gebäuden in diese hinein. Gefolgt von der Haustür, und hier beginnen die Ratschläge der Polizei: "Wir müssen die Tatgelegenheiten reduzieren - und Sorglosigkeit hängt damit ganz eng zusammen. Wir können uns es nicht mehr leisten, unsere Haustür nicht abzuschließen, wenn wir auch nur mal kurz zu den Nachbarn gehen." Das werde von Einbrechern beobachtet: "Ich schließe meine Haustüre ab, wenn ich in meinem Haus oben bin."

Die Zahl vollendeter Einbrüche lässt sich Reuters zufolge auch durch wachsame Nachbarschaften verringern: "Wenn man nicht sicher ist, ob es sich um eine verdächtige Situation handelt, reicht allein diese Überlegung aus, um zumindest sicher zu sein, dass die Polizei informiert werden sollte. Wir übernehmen dann die weitere Einschätzung der Situation."

Und schließlich wären noch kleine technische Mittel, die eingesetzt werden können, um Einbrüche zu verhindern: Hierzu berät die Polizei.

(spe)
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