Heinsberg Weitere tatkräftige Helfer mit Herz sind nötig

Heinsberg · Seit mehr als sechs Wochen besteht die Erstaufnahmeeinrichtung, deren Betreuung das DRK von der Stadt übernahm.

 Margit Gümpel (l.) und Ether Sperling (r.) sind zwei freiwillige Helferinnen im Flüchtlingsheim Heinsberg. Beim Spielen verhelfen sie Flüchtlingskindern zu unbeschwerten Stunden.

Margit Gümpel (l.) und Ether Sperling (r.) sind zwei freiwillige Helferinnen im Flüchtlingsheim Heinsberg. Beim Spielen verhelfen sie Flüchtlingskindern zu unbeschwerten Stunden.

Foto: JÜRGEN LAASER

Es ist Verbindlichkeit und gegenseitiges Vertrauen, die das Verhältnis zwischen hauptamtlichen sowie überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und ehrenamtlichen Helfern ohne Vereinsmitgliedschaft prägen. Viele Bürger bringen sich bei den verschiedenen Aufgaben ein und helfen so, die Situation der 150 Flüchtlinge zu verbessern.

Mehr als sechs Wochen ist es her, dass die Erstaufnahmeeinrichtung in den Räumlichkeiten der Alten Hauptschule an der Westpromenade von der Stadt eingerichtet wurde. Anfang September hatte sie dem DRK den Auftrag gegeben, die Einrichtung zu betreiben. Mit zusätzlichen Helfern könnten die Bewohner noch besser unterstützt werden, sagen DRK-Mitarbeiter und Ehrenamtliche.

Im Zentrallager, Industriestraße 15, würden beispielsweise Aktive zum Sortieren der Sachspenden gebraucht werden, erzählt Ehrenamtskoordinatorin Ira Stormanns. Sie ist seit Anfang September beim DRK angestellt und Ansprechpartnerin für Helfer und alle organisatorischen Dinge. Montag von 9 bis 12 Uhr werde sortiert und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr sowie 15 bis 18 Uhr sortiert und Ware angenommen. Hygienemittelausgabe, Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung sind weitere Bereiche, in denen sich Mitmenschen aktiv einbringen können. Margit Gimpel ist seit ein paar Wochen dabei. Sie hatte sich beim Vorbeifahren spontan dazu entschlossen, ihre Hilfe anzubieten. "Von der Kleiderkammer bin ich zur Kinderbetreuung gewechselt", sagt sie, "ich komme aus einem lebhaften Haushalt, aus dem gerade mein Jüngster ausgezogen ist. Es macht mir einfach Spaß und es erfüllt mich, hier zu helfen." Die Kinder auch einmal auf den Arm zu nehmen und Organisationstalent seien Dinge, die bei der Aufgabe zählten, sagt sie. Beinahe Vollzeit ist sie zur Stelle, um sich in der Betreuung einzubringen. DRK-Mitglied Gülsen Litherland betreut die Kinder ebenfalls. Wie jeden Morgen sind eher die Jüngeren mit Basteln und Malen beschäftigt, während für die Älteren am Nachmittag aktive Beschäftigungen im Spielzimmer oder draußen auf dem Hof laufen. "Ich empfinde viel Toleranz und Mitgefühl für die Kinder und kann nur erahnen, was sie durchgemacht haben auf ihrem Weg hierher", beschreibt sie ihre eigene Gefühlslage. Die Helfer würden immer wieder Aktionen wie aktuell Stricken und Häkeln mit den Müttern durchführen, um so auf die Bedürfnisse von Kindern und Erwachsenen einzugehen. Litherland weist dabei ausdrücklich auf deren Mithilfe bei Arbeiten hin. Angesichts der großen Hilfsbereitschaft im Land sei sie noch nie zuvor so stolz darauf gewesen, ein Teil der Gesellschaft zu sein, fügt sie an.

In Heinsberg bringen sich bisher rund 30 Ehrenamtliche auf unterschiedliche Weise ein: beim mobilen Friseurdienst, Pony-Reiten oder Aufbau der Lagerlogistik. Geplant sind ein Kinobesuch, Tanzstunden sowie Stadtführungen.

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(cole)
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