Heinsberg Virtuose Eröffnung des Gitarrenfestivals

Heinsberg · José Antonio Escobar und das Eden Stell Guitar Duo stimmten das Publikum beim ersten Meisterkonzert auf die Festivalwoche ein.

 Überzeugend in Virtuosität und Dynamik: Der Chilene José Antonio Escobar betrat als erster der internationalen Solistenriege beim Gitarrenfestival 2017 die Bühne der Heinsberger Stadthalle.

Überzeugend in Virtuosität und Dynamik: Der Chilene José Antonio Escobar betrat als erster der internationalen Solistenriege beim Gitarrenfestival 2017 die Bühne der Heinsberger Stadthalle.

Foto: Klapproth

Mit einem Eröffnungskonzert hat am Dienstag das Internationale Gitarrenfestival in Heinsberg begonnen. José Antonio Escobar und das Eden Stell Guitar Duo stimmten das Publikum auf die Festivalwoche ein.

Noch bis Samstag dreht sich in Heinsberg wieder alles um ein Instrument. Die Gitarre steht bereits zum siebten Mal im Zentrum eines internationalen Festivals. Mit der bewährten Kombination aus Wettbewerb und Meisterkonzerten wird dem Festival nicht nur in Fachkreisen große Bedeutung zugesprochen.

Auch das Publikum, das während der gesamten Festivalwoche dabei sein kann, zeigt stets großes Interesse. Einen ersten Eindruck vom diesjährigen Festival erhielt es beim Eröffnungskonzert in der Stadthalle.

José Antonio Escobar eröffnete den Konzertabend und überzeugte mit großer musikalischer Vielfalt. Gleich in seinem ersten Stück, "Nortena" von Jorge Gómez Crespo wechselte er kunstvoll zwischen leisen Tönen, die er sanft verklingen ließ, und schnellen, virtuosen Passagen. In ausgewählten Venezuelanischen Walzern nach Antonio Lauro überzeugte der Chilene das Publikum mit seinem ausdrucksstarken Wechsel in Tempo und Dynamik.

Wie vielfältig Gitarrenmusik sein kann, zeigte auch der zweite Teil des Konzertes. Das Eden Stell Guitar Duo spielte zwar auch klassische Stücke, unterschied sich in Spielweise und Klang aber doch vom ersten Teil.

Die Darbietung von Mark Eden und Christopher Stell zeichnete sich vor allem durch die vollkommene Harmonie des Spiels aus. Selbst in komplexen Tonfolgen griffen die beiden Melodien so perfekt ineinander, dass es klang, als würde das Stück von nur einer Gitarre gespielt. Dadurch war es den beiden Musikern auch möglich, Stücke mit hoher Klangdichte, wie die "Suite for Piano" von Francis Poulenc, nach einem speziellen Arrangement zu spielen. Mit den "Cancons i Danses" von Federico Mompou unterstrichen auch sie ihre stilistische Vielfalt.

Für ein Schmunzeln beim Publikum sorgten die Briten mit einer ihrer Zugaben. Mit vier Händen spielten sie auf nur einer Gitarre.

Neben ihren Auftritten in den Meisterkonzerten sind viele der internationalen Gitarristen als Juroren im Wettbewerb tätig. Dabei treten diesmal 40 junge professionelle Gitarrenspieler aus 20 Nationen an.

"Wir freuen uns, eine Woche Vollgas Gitarre zu genießen", sagte Theo Krings, Leiter der ausrichtenden Jugendmusikschule, mit Blick auf das Programm. Gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter und selbst renommierten Gitarristen Roman Viazovskiy, Dozent an der Musikschule, organisiert er das Festival. "Dieser Kraftakt ist nur mit dem Engagement aller möglich", würdigte Bürgermeister Wolfgang Dieder den Einsatz der beiden und vieler weiterer Helfer.

Dass sich diese Arbeit lohnt, zeigte der große Applaus des Publikums nach dem Eröffnungskonzert. "Da hilft nur eins", meinte Krings, "wiederkommen."

(lado)
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