Hückelhoven Tagsüber schneller im Einsatz

Hückelhoven · Die Hückelhovener Feuerwehr hat nicht nur bei QVC ein Fahrzeug in Bereitschaft, sondern nun auch am Rathaus. Hier arbeiten freiwillige Feuerwehrleute, die mit Sirene und Blaulicht schneller zur Wache kommen können.

Mit Sirene und Blaulicht – so verlassen Feuerwehr-Fahrzeuge im Einsatzfall die Feuerwache an der Hilfarther Straße. Seit einem Monat kann es aber auch vorkommen, dass ein Einsatzwagen den Weg zur Feuerwache mit Martinshorn zurücklegt. "Das Fahrzeug steht an der Stadtverwaltung und darf im Alarmfall mit Sirene und Blaulicht zur Feuerwache fahren", erklärt der Hückelhovener Wehrleiter Frank Just.

Hintergrund des Projekts: Vier freiwillige Feuerwehrleute sind in der Stadtverwaltung beschäftigt; im Einsatzfall sollen sie möglichst schnell zur Feuerwache kommen können. "Und natürlich sind die Kollegen mit Sirene schneller als mit dem privaten Pkw", sagt Just.

Fahrzeit wird verkürzt

Zunächst läuft das Pilotprojekt drei Monate lang; danach will Just die Ergebnisse auswerten: "Erste Erfahrungen zeigen aber, dass die Fahrtzeit verkürzt und unsere Tagesverfügbarkeit damit verbessert wird."

Die Verfügbarkeit von freiwilligen Wehrleuten ist nicht zum ersten Mal ein Thema bei der Hückelhovener Feuerwehr. Dabei gab es jahrzehntelang genügend Einsatzkräfte, auch tagsüber: Viele freiwillige Wehrleute waren bei der Zeche Sophia-Jacoba beschäftigt und standen auch während der Arbeitszeit für Einsätze zur Verfügung. Mit dem Ende der Zeche musste Hückelhoven umstellen; seitdem stellen neun hauptamtliche Feuerwehrleute sicher, dass auch tagsüber genügend Einsatzkräfte bereit stehen. Auch in Wegberg und Heinsberg koordinieren hauptamtliche Kräfte tagsüber die Einsätze, aber nur in Hückelhoven rücken die Hauptamtlichen im Einsatzfall auch mit aus.

Wehr sucht Personal

Zusätzlich wurde vor einiger Zeit ein Einsatzwagen bei QVC in Baal stationiert. "Damit sind die Kollegen, die bei QVC arbeiten, im Einsatzfall schnell verfügbar", sagt Just. Gelöst sind die Personalsorgen des Wehrleiters damit aber noch nicht: "Einige Löschgruppen suchen ganz dringend Personal." Zwar sei die Versorgung in allen Orten sichergestellt, doch die Zahl der aktiven Wehrleute habe in den vergangenen Jahren zum Teil drastisch abgenommen. "Vor allem Baal ist unser Sorgenkind, auch in Rurich brauchen wir Versträkung", sagt Just. Dagegen konnte sich die Hückelhovener Löschgruppe über neue, junge Aktive freuen. "So einen Schub könnten wir in anderen Löschgruppen auch gebrauchen", sagt Just.

(RP)
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