Volleyball Stimmung und Kater statt Katerstimmung

Hückelhoven · Der VC Ratheim bleibt in der Oberliga. In der Relegation schaffen die Volleyballer den verspäteten Klassenerhalt und feiern diesen ausgiebig.

 So sehen Sieger aus: Freudentänzchen bei den Volleyballern des VC Ratheim

So sehen Sieger aus: Freudentänzchen bei den Volleyballern des VC Ratheim

Foto: JÜRGEN LAASER

Markus Becker dürfte gestern nicht der einzige gewesen sein, dem die zünftige Siegesfeier der Ratheimer Volleyballer in der Nacht von Sonntag auf Montag bei Zuspieler und Geburtstagskind Jan Pietzko noch deutlich anzumerken war. Mit heiserer Stimme und "Muskelkater am ganzen Körper" war der Libero nur ein Opfer von vielen. Doch auch wenn der Kater noch ein paar Tage anhalten sollte, bei den Volleyballern des VC Ratheim herrscht alles andere als Katerstimmung - ganz im Gegenteil: Nach dem Klassenerhalt in der Relegation befindet sich der VC im Stimmungshoch.

Und das liegt nicht nur daran, dass durch die 2:3-Niederlage am Freitag bei Fortuna Bonn II und dem 3:0-Sieg am Sonntag zu Hause gegen den SV Wipperfürth für ein weiteres Jahr die Zugehörigkeit in der Oberliga gesichert ist, sondern auch, weil bereits wichtige Weichen für die neue Spielzeit gestellt wurden. Zwar hat Coach Jann Habbinga nach nur wenigen Monaten schon wieder seinen Rücktritt angekündigt, doch sein Trainerkollege Hans Steffens wird die Geschicke des Oberliga-Teams auch weiterhin lenken. Und der scheint genau zu wissen, was nötig ist, um nicht noch so eine Zittersaison erleben zu müssen. Erstmalig in der Vereinsgeschichte wird er seinen Spielern keine große Pause zum Beachen gönnen, sondern weiterhin einmal in der Woche zum Hallentraining bitten. "Das hat es so auch noch nicht gegeben", sagt Routinier Becker.

Nach der Niederlage im ersten Relegationsspiel bei Fortuna Bonn hatte die Welt für die Ratheimer noch deutlich düsterer ausgesehen, stand der VC bereits mit einem Bein in der Verbandsliga. Da sich im Duell der beiden Verbandsliga-Zweiten am Samstag aber der SV Wipperfürth durchgesetzt hatte, bekamen die Ratheimer in eigener Halle noch die Chance zum Entscheidungsspiel - und die nutzten sie souverän zum Klassenerhalt. Mit einer 100-prozentigen Leistungssteigerung im Vergleich zu Freitag in allen Spielbereichen fegten die Hausherren den SV Wipperfürth in knapp einer Stunde vom Feld, belohnten sich damit letztlich für einen wahren Kraftakt in der Rückrunde. "Die Hinrunde war katastrophal", erinnert sich Becker an neun Spiele mit acht Niederlagen in Folge, "da war das Erreichen der Relegation letztlich das Optimum, was wir noch erzielen konnten."

Gar nicht optimal verlief allerdings die Vorbereitung auf die Relegation, denn ein wichtiges Trio musste passen. Zuspieler Jan Pietzko, Mittelblocker Philipp Jantzen und Libero Markus Becker laborierten noch an Verletzungen, hatten so erheblichen Trainingsrückstand. Dafür sprangen - vor allem am Sonntag - andere Akteure in die Bresche: Vor allem Außenangreifer Tobi Winkels wuchs über sich hinaus, machte vielleicht sogar sein bisher bestes Spiel im Trikot des VC Ratheim. "Jetzt können die Jungs zurecht behauptet, dass sie in die Oberliga gehören", resümierte der scheidende Coach Jann Habbinga, "nächste Saison müssen sie das allerdings erneut unter Beweis stellen." Bis dahin wird sicherlich nicht immer Hochstimmung herrschen, aber wenn es ganz am Ende wieder heißt: ,Stimmung und Kater statt Katerstimmung' dürfte das allen recht sein.

(RP)
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