Aus Den Vereinen Sportfreunden drückt der Schuh in der Jugend

Wegberg · In der Jahresversammlung der Sportfreunde Uevekoven schlägt Jugendleiter Wolfgang Imkamp Alarm wegen großen Betreuermangels.

 Vorsitzender Thomas Hendrix (l.) und Geschäftsführerin Beate Löß (r.) ehrten für langjährige Mitgliedschaft (obere Reihe v.l.:) Janik Keßel, Seppi Böing, Georg Schmitz, (untere Reihe v.l.:) Jonas Grabolle und Christian Krause.

Vorsitzender Thomas Hendrix (l.) und Geschäftsführerin Beate Löß (r.) ehrten für langjährige Mitgliedschaft (obere Reihe v.l.:) Janik Keßel, Seppi Böing, Georg Schmitz, (untere Reihe v.l.:) Jonas Grabolle und Christian Krause.

Foto: NIPKO

125 Kinder und Jugendliche spielen in sechs Altersklassen bei den Sportfreunden Uevekoven Fußball. Dass dafür viel zu wenige Trainer und Betreuer zur Verfügung stehen, machte in der Jahresversammlung Jugendleiter Wolfgang Imkamp sehr deutlich: "Fünf bis sechs Mann fehlen. Wegen des großen Betreuerproblems können wir in der nächsten Saison weder eine F-Jugend- noch eine Bambinimannschaft stellen. Dabei hätten wir dafür genügend Spieler. Ich fürchte, dass diese Lücke auch langfristig gar nicht mehr zu schließen sein wird. Ich bin jetzt zwölf Jahre hier Jugendleiter. Aber einen derartigen Engpass wie jetzt habe ich in dieser Zeit noch nicht erlebt."

Für die künftige E-Jugend, in der voraussichtlich 32 Kinder spielen werden, stehe zurzeit ein einziger Trainer zur Verfügung. "Ich werde öfter von Eltern angesprochen, wie es denn mit der E-Jugend weitergehe. Ich kann diesen leider keine zufriedenstellende Antwort geben. Dabei könnten wir da eigentlich locker sogar zwei Teams melden. Ich hoffe sehr, dass sich dafür noch Trainer und Betreuer finden", sagte Imkamp.

Doch auch in der Spitze sehe es nicht gut aus: "Das letzte Mal, dass ein Spieler aus unserer eigenen Jugend in den Seniorenbereich hochgekommen ist, war im Jahr 2013." Sehr nachteilig mache sich grundsätzlich bemerkbar, dass die Sportfreunde keinen FSJler mehr haben, der sich stets um die Jugendarbeit gekümmert habe. "Der FSJler fehlt uns schon sehr", bekannte Imkamp.

Dass es in rein sportlicher Hinsicht zudem bei den Senioren zurzeit nicht ganz rundläuft, räumte Vorsitzender Thomas Hendrix ein: "Beide Herrenteams sowie die erste Frauenmannschaft sind da Sorgenkinder." Dass der aktuell 444 Mitglieder starke Verein grundsätzlich aber ein sehr aktiver Klub mit vielen Angeboten und etlichen Mitarbeitern ist, betonte Hendrix auch: "Wir sind weiterhin ein sehr lebendiger Verein - auch außerhalb der Sportplätze."

Das ursprüngliche für dieses Jahr geplante Sanitärprojekt, die Sanierung der Umkleiden, müsse aber nach hinten verschoben werden. "Zum einen ist uns im vergangenen Jahr ein Wasserrohrbruch in die Quere gekommen, zum anderen ist der Spindelmäher kaputtgegangen, mussten wir einen neuen anschaffen. Da ist aktuell nun leider kein Geld für die Instandsetzung des Sanitärbereichs vorhanden", führte der Präses aus und betonte, dass die Sanierung auf keinen Fall fremdfinanziert werden solle: "Das tun wir ja schon beim Kunstrasenprojekt." In nächster Zeit werde der Vorstand ein Konzept erarbeiten, wie Geld für die Sanierung erwirtschaftet werden soll. "Da denken wir zum Beispiel an einen neuen Spendenlauf."

Geschäftsführerin Beate Löß stellte erfreut fest, dass bei der Mitgliederentwicklung der "Trend zur Familienfreundlichkeit" gehe: "Wenn ein Mitglied Nachwuchs bekommt, wird dieser gleich im Verein angemeldet." Weit weniger erfreut zeigte sie sich über die große Spielerfluktuation bei der Ersten Mannschaft im Sommer nach dem Abstieg aus der Bezirksliga: "Ich hätte mir gewünscht, dass die Spieler, die den Abstieg verursacht haben, auch den Wiederaufstieg in Angriff genommen hätten und erst dann gegangen wären. Aber das ist wohl eine nicht mehr zeitgemäße Hoffnung." Generell sollten die Sportfreunde Werte wie Teamgeist, Leidenschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl hochhalten.

Eine Auffassung, der sich Bernd Nief, Coach der Ersten Mannschaft, vorbehaltlos anschloss: "Ganz wichtig ist in der Tat der Zusammenhalt - aber nicht nur zwischen den einzelnen Mannschaften, sondern zwischen allen im Verein. Egal, ob Teams, Vorstand oder Zuschauer: Gerade, wenn es einmal nicht so läuft, müssen wir zusammenhalten. Das ist auch eine Charakterfrage."

(emo)
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