Leichtathletik Silvesterlauf: Das "Laufbuch" bekommt eine neue Geschichte

Wegberg · Leichtathletik: Der VSV Grenzland Wegberg schließt ein Kapitel, schreibt mit dem ersten Abendlauf im Mai aber schon ein neues.

 So sah das noch vor einem Jahr aus: Der Silvesterlauf zählte zur Laufserie des VSV Grenzland Wegberg.

So sah das noch vor einem Jahr aus: Der Silvesterlauf zählte zur Laufserie des VSV Grenzland Wegberg.

Foto: NIPKO (ARCHIV)

41 Silvesterläufe hat es beim VSV Grenzland Wegberg gegeben, die 42. hätte morgen eigentlich auf die Strecke gehen sollen. Mit dem Adventlauf jedoch endete kürzlich die traditionelle Laufserie des VSV.

"Heute gibt es nicht mehr viele Teilnehmer, auch die Zahl der Helfer ist nicht mehr ganz so üppig, daher haben wir uns entschlossen, uns neu aufzustellen", sagt Manfred Schmidt, der Geschäftsführer des VSV Grenzland und Organisator der Läufe. Schmidt sieht darin allerdings kein spezielles Wegberger, sondern allgemeines Phänomen. "Wissen Sie, ich selbst laufe seit 50 Jahren. Die ganze Laufszene hat sich grundlegend geändert", sagt er. Im Klartext: "Früher traf man sich etwa zweimal in der Woche als Gruppe zum Lauftraining. Heute gehen die Läufer dann auf die Strecke, wenn sie Zeit haben. Aus dem Läufer ist vielfach ein Jogger geworden." Und das hat Wirkung gezeigt, weshalb sich Laufveranstaltungen so massiv verändert haben. Schmidt nennt mit dem Silvesterlaufsieger 2014 ein Beispiel: "Vor 25 Jahren wäre er mit seiner Siegerzeit nur auf Platz 85 gelandet."

Als damals der Köln Marathon aus der Taufe gehoben wurde, sei ein klarer Laufboom zu erkennen gewesen, so Schmidt. "Die Leute haben aber schnell festgestellt, dass sich ein Marathon nicht mal so eben laufen lässt. Darauf muss man sich intensiv und vernünftig vorbereiten. Am besten in der Gruppe." Und dann seien eben sehr viele angemeldete Läufer nicht mehr an den Start gegangen.

Doch die Verantwortlichen beim VSV Grenzland Wegberg blicken dennoch mit Optimismus in die Zukunft und stellen sich den neuen Herausforderungen. Das neue Kapitel im "Laufbuch" des VSV heißt Abendlauf. Diesen wollen die Wegberger am 20. Mai 2016 auf die Strecke rund um die Schwalmquellstadt schicken. Integriert ist dann auch wieder die Kreismeisterschaft über fünf und zehn Kilometer - so, wie das auch schon beim Adventlauf der Fall war. Manfred Schmidt: "So soll unser neues Konzept erstmal aussehen. Was dann daraus wird, werden wir sehen." Damit ist also klar, dass der VSV Grenzland Wegberg weitermacht, um Läufern eine Plattform zu bieten.

(RP)
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