Handball Rurtals Männer schreiben Vereinsgeschichte

Hückelhoven · Handball: Nach dem 33:18-Sieg gegen den HSV Wegberg steigt der ASV Rurtal Hückelhoven in die Landesliga auf.

 Rurtals Philipp Schaffrath (l.) nimmt Maß und trifft in dieser Szene zum 12:8 für den späteren Aufsteiger ASV Rurtal Hückelhoven. Die Abwehr des HSV Wegberg ist chancenlos.

Rurtals Philipp Schaffrath (l.) nimmt Maß und trifft in dieser Szene zum 12:8 für den späteren Aufsteiger ASV Rurtal Hückelhoven. Die Abwehr des HSV Wegberg ist chancenlos.

Foto: NIPKO

Um 21.20 Uhr am Samstagabend pfiff das Schiedsrichtergespann in der Hilfarther Halle an der Callstraße das Bezirksligaduell des ASV Rurtal Hückelhoven gegen den HSV Wegberg ab. Lange vorher brandete in der "Hölle von Rurtal" großer Jubel auf - erstmals in der Vereinsgeschichte hat es eine Männermannschaft des ASV Rurtal geschafft, in die Landesliga aufzusteigen. Mit 33:18 (19:10) hatten die Rurtaler zuvor den HSV Wegberg, der in die Kreisliga A absteigen wird, geschlagen.

Damit hat es Rurtals Trainer Norbert Borgmann allen Kritikern gezeigt. "Wir werden am Ende der Saison aufsteigen", hatte er im September gesagt und damit mancherorts sicherlich Verwunderung ausgelöst. Das ist allerdings auch kein Wunder, denn den Wunsch aufzusteigen gibt es beim ASV im Prinzip schon seit Jahren. Auch das ist kein Wunder, denn die Mannschaft war immer so etwas wie eine "Hausnummer" in der Bezirksliga, dem Oberhaus des Handballkreises Mönchengladbach. Man ging sogar besondere Wege: Mit dem TuS Hertha Hetzerath gründeten die Rurtaler im Seniorenbereich die SG Rurtal-Hetzerath; vor allem die stärkeren Spieler beider Vereine sollten frischen Wind in die Sache bringen und aufsteigen. Das Ziel wurde nur nie erreicht. Folgerichtig löste man die Spielgemeinschaft auf.

Und nun hat es also tatsächlich funktioniert. "In der Vorbereitung auf die Saison waren wir gar keine Mannschaft. Ich habe dann das Ziel klar und deutlich formuliert. Das hat geklappt", sagte Rurtals Trainer Norbert Borgmann am Samstag kurz nach dem Schlusspfiff. Mit Henrik Bürger im Tor, der von Oberligist Borussia Mönchengladbach kam, hatten die Rurtaler die Saison über nicht nur einen hochgewachsenen Keeper zur Verfügung, sondern damit einen wichtigen Schlüsselspieler. Unter anderem auch er war dafür verantwortlich, dass die Rurtaler bis heute in der Liga (als einziges Team) ungeschlagen sind.

 Das erste Foto als Landesligist: Die Rurtaler und Trainer Norbert Borgmann (obere Reihe, 3.v.r.) feierten am Samstag den Aufstieg.

Das erste Foto als Landesligist: Die Rurtaler und Trainer Norbert Borgmann (obere Reihe, 3.v.r.) feierten am Samstag den Aufstieg.

Foto: ASV RURTAL

Zum Spiel gegen den HSV Wegberg: Die Mannschaft vom Grenzlandring wird nach nur einem Jahr die Bezirksliga wieder verlassen, das stand auch schon vor dem Anpfiff fest. Doch bei den Rurtalern traten die Wegberger so auf, wie es fast schon zu erwarten war. In der ersten Halbzeit ärgerte man die Rurtaler, die sich lange Zeit nicht klar absetzen konnten. Erst nach und nach legte der ASV die Nervosität ab und war "on Fire". Jedoch gefiel Norbert Borgmann das Ganze immer noch nicht so richtig. Der Trainer entschied sich für ein Time Out, in dem er lauthals wütete: "Ihr macht genau das, was ich nicht gesagt habe." Nicht nur Borgmann war nämlich aufgefallen, dass seine Mannschaft allzu lässig agierte und weit weg von dem war, was sich brillanter Handball nennt. Am Ende fiel der Sieg des ASV Rurtal Hückelhoven deutlich aus, und die Sektdusche wurde großzügig aufgedreht.

Ganz bitter wurde es im Kellerduell der Landesliga zwischen Schlusslicht TV Korschenbroich III und dem Vorletzten TV Erkelenz. Der ETV verlor mit 23:35 (8:15). Wie schon befürchtet, hatte Korschenbroich aufgerüstet. Indes leistete sich der ETV einen kollektiven Blackout im Angriff mit vielen technischen Fehlern. Auch in der Rückwärtsbewegung waren die Erkelenzer einfach zu langsam unterwegs. So hatte es Korschenbroich leicht, die schon komfortable Pausenführung hinzubekommen. Nach der Pause wurde es nicht besser für den ETV. Im Gegenteil, die Mannschaft fiel in eine Art Schockstarre. Auch die von ETV-Trainer Gerd Werth geforderte offensive Deckung brachte nichts. Schade, denn nur eine Woche zuvor lieferten die Erkelenzer bei ihrem Sieg gegen den TV Anrath eine wesentlich überzeugendere Leistung ab. Gerd Werth: "Das ist unerklärlich, wie sich die Leistung der Mannschaft innerhalb von nur einer Woche ändern kann."

Mit den Anrather Frauen bekam es die Mannschaft des TuS Oberbruch zu tun. Das Landesliga-Spiel verloren die Oberbrucherinnen mit 20:29 (7:12). Anfangs standen sich noch zwei relativ gleich starke Mannschaften gegenüber. Beide Teams arbeiteten ganz gut in der Abwehr. Bei den Oberbrucherinnen schlichen sich im weiteren Spielverlauf Passfehler ein, was dazu führte, dass Anrath leicht zu Kontern kam und Oberbruch immer schnell darauf reagieren musste. Nach der Pause zeigte sich der Oberbrucher Wille, das Spiel drehen zu wollen, doch erneut gab es zu viele unnötige Fehler.

(RP)
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