Lokalsport

Erkelenz · Zehn Starts, zehn Goldmedaillen und nebenbei noch fünf Vereins- sowie ein Bezirks-Altersklassenrekord - eine Woche ist es her, da stellte Nina Holt mal wieder ihr Können unter Beweis. Bei den Kurzbahn-Bezirksmeisterschaften in Aachen dominierte die 14 Jahre alte Schwimmerin der SG Erkelenz-Hückelhoven die Konkurrenz im Jahrgang 2003, zudem schwamm sie in 59,58 Sekunden über 100 Meter Freistil zum Titel in der offenen Klasse. "Das Jahr 2017 war bisher mein erfolgreichstes", sagt sie.

 Nina Holt ist auf dem besten Weg, sich einen großen Namen in der Rettungsschwimmerszene Deutschlands zu machen.

Nina Holt ist auf dem besten Weg, sich einen großen Namen in der Rettungsschwimmerszene Deutschlands zu machen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Und damit meint sie nicht nur die jüngsten Erfolge: In den vergangenen Monaten trug sich die Gymnasiastin immer wieder ganz vorne in die Ergebnislisten bei Meisterschaften ein, sammelte wertvolle Erfahrungen bei internationalen Wettkämpfen. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass Nina Holt gleich in zwei "Sportarten" ganz vorne mitmischt, denn neben dem "normalen Schwimmen" ist sie auch noch bei der DLRG im Einsatz, feierte dort ebenfalls schon große Erfolge. "Ich möchte auch in Zukunft gerne beides weiter machen", verrät die 14-Jährige, "wobei ich glaube, dass ich beim DLRG-Schwimmen weiter kommen werde." Bereits auf ihrem Konto ist der Deutsche Meistertitel im Rettungsschwimmen, wobei sie in den drei geforderten Disziplinen gleich zwei neue Bestmarken setzte: Sowohl beim 50-Meter-Retten mit Puppe als auch beim 50-Meter-Retten mit Flossen war noch nie eine Athletin in der Altersklasse 13/14 schneller bei einer DM als Holt.

Und die Erfolge sind in der Szene natürlich nicht unbemerkt geblieben: Nina Holt gehört dem Landesverbandsteam an und träumt davon, mit dem Juniorenteam, das jedes Jahr neu nominiert wird, im kommenden Jahr bei den Europameisterschaften in Irland im Freiwasser und in der Halle zum Einsatz zu kommen. "Kleidung mit dem Adler auf der Brust wäre schon eine tolle Sache", sagt Nina Holt, die sich zeitgleich noch höhere Ziele steckt: "Ebenfalls 2018 sind die Weltmeisterschaften in Australien und in vier Jahren die World Games in den USA, quasi die Olympischen Spiele für nicht olympische Sportarten."

Bis dahin liegen vor der jungen Schwimmerin aber noch unzählige Trainingskilometer - schon jetzt trainiert sie fünfmal in der Woche, wobei sie etwa 13 Kilometer im Wasser absolviert, dazu kommen die Wettkämpfe und Lehrgänge in den verschiedenen Kadern auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Und dennoch weiß sie: "Wenn ich beim Schwimmen ganz nach oben kommen will, dann müsste ich mein Trainingsvolumen noch deutlich nach oben schrauben und mir einen größeren Verein suchen", sagt die 14-Jährige, die seit sie ihr Seepferdchen mit fünf Jahren gemacht hat, beim ETV unter anderem von Peter Peidl trainiert wird. Doch das ist noch Zukunftsmusik, wie Ninas Mutter versichert: "Bis zum Studium wird es sicherlich auch so gehen", sagt Ute Holt.

An Ehrgeiz mangelt es der Neuntklässlerin des Cusanus-Gymnasiums auf jeden Fall nicht, und das ist auch gut so, denn auch im kommenden Jahr stehen nicht nur beim Rettungsschwimmen große Meisterschaften auf dem Plan, bei denen die 14-Jährige gerne wieder am Start sein würde. "2016 war ich zum ersten Mal für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin qualifiziert, das würde ich gerne 2018 wieder schaffen", sagt Nina Holt. Und die Chancen dafür stehen gar nicht mal so schlecht, denn der Deutsche Schwimmverband hat seine Kriterien geändert, hat Pflichtzeiten eingeführt. "Das nimmt ein bisschen den Druck von den Athleten", erklärt Ute Holt, "bisher mussten sie sich über Plätze in der Rangliste qualifizieren. Jetzt reicht es, die Zeit einmal zu schwimmen." So sollen bei der DM mehr junge Schwimmer ein Forum bekommen, sich zu messen - und diese Chance will auch Nina Holt nutzen.

(RP)
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