Aus Den Vereinen Kunstrasenprojekt hat Fahrt aufgenommen

Erkelenz · JHV SC 09 Erkelenz: Der Spendenstand für "HerzRasen" steht nun bei 31.000 Euro. Große Sorgen macht aber der Jugendbereich.

 SC-Vorsitzender Bernd Kempe (Mitte) ehrte Daniel Bertels und Birgit Penna und überreichte ihnen die Silberne Vereinsnadel samt Urkunde.

SC-Vorsitzender Bernd Kempe (Mitte) ehrte Daniel Bertels und Birgit Penna und überreichte ihnen die Silberne Vereinsnadel samt Urkunde.

Foto: JÜRGEN LAASER

Bei der offiziellen Saisoneröffnung Anfang August hatte Bernd Kempe, Vorsitzender des SC 09 Erkelenz, auf Nachfrage unserer Redaktion eingeräumt, dass das Kunstrasenprojekt "HerzRasen" zäh angelaufen sei - gerade einmal 2000 Euro waren bis dahin an Spenden zusammengekommen. Gut einen Monat später sieht das schon ganz anders aus: "Seit dem Ende der Sommerferien haben wir viele Gespräche mit Erkelenzer Banken und Firmen dazu geführt", führte Kempe in der Jahresversammlung im Vereinsheim vor 39 Mitgliedern aus.

Kempe und Co. scheinen da gut argumentiert zu haben. "Aktuell steht der Spendenstand jetzt bei 31.000 Euro. Das macht uns Mut für den weiteren Weg. Denn bis zum Jahresende müssen wir noch sehr viel Geld sammeln", sagte Kempe. Denn der gemeinsam mit der Stadt Erkelenz erarbeitete Plan sieht vor, dass die 09er bis Ende 2016 rund 100.000 Euro für den geplanten Kunstrasen zusammengekratzt haben müssen - dann wird dieser im kommenden Jahr gebaut.

Kempe: "Die volle Summe werden wir wohl zwar nicht aufbringen, aber die Stadt hat schon signalisiert, uns entgegenzukommen, wenn wir das nicht ganz schaffen." Die Gesamtkosten für den Kunstrasen liegen - inklusive Einzäunung - bei rund 400.000 Euro. Bauherr wäre im Fall der Realisierung nicht der SC 09 (so wie das beim Schwanenberger Kunstrasen der ortsansässige SV war), sondern die Stadt Erkelenz.

Ganz große Sorgen macht den 09ern dagegen (mit Ausnahme der in die Bezirksliga aufgestiegenen D-Jugend) der Jugendbereich - sowohl bei der Zahl der Aktiven als auch bei den Trainern. "Der Rückgang an Spielern ist enorm - so wie das fast überall festzustellen ist. Der Zulauf zum Fußball wird immer geringer", stellte Kempe fest. Beim SC 09 komme aber auch noch ein weiteres gravierendes Problem dazu: "Wir schaffen es einfach nicht, qualifizierte Trainer zu finden", bekannte der Vorsitzende.

Modelle mit coachenden Vätern und Großvätern hätten sich nicht bewährt. "Wir haben - nicht zuletzt durch persönliche Eitelkeiten einiger Leute - ganze Jahrgänge verloren. So geht's einfach nicht weiter." Man habe das im Vorstand auch sehr selbstkritisch diskutiert. "Es gibt Lösungen, und wir sehnen uns alle sehr danach. Wir hoffen sehr, dass wir bald den richtigen Mann gefunden haben, der das in die Hand nimmt."

Weit besser sehe es im Erwachsenenbereich aus. "Die sportlichen Weichen im Seniorenbereich sind gestellt", erklärte Kempe - und bezog diese Aussage sowohl auf die Erste Mannschaft, die Reserve und das in die Bezirksliga aufgestiegene Frauenteam, das von Kevin Lettow trainiert wird. "Vor anderthalb Jahren musste ich Kevin ein wenig dazu überreden, dieses Team zu übernehmen. Heute ist er sehr froh darüber. Manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden", führte dazu schmunzelnd der Sportliche Leiter Guido Dürbaum aus. Nicht zuletzt wegen dieses Aufstiegs und des am letzten Spieltag knapp verpassten Aufstiegs der Ersten Mannschaft in die A-Liga sprach Kempe von einem "reinen Gefühlskarussell", in das die 09er da eingestiegen seien.

Dürbaum gab zudem bekannt, dass es dem SC gelungen sei, einen FSJler zu gewinnen, der sein Freiwilliges Soziales Jahr bei den 09ern absolviert: "Er wird sich unter anderem um die Fußball-AGs in den drei Grundschulen der Erkelenzer Innenstadt sowie in den Grundschulen Lövenich und Hetzerath kümmern."

Kassenprüfer Franz Frings hielt eine kurze Laudatio auf Peter Lüpsch: "Wir können uns glücklich schätzen, einen solch akribischen Schatzmeister im Verein zu haben." Und die Bewirtung des Vereinsheims ist mittlerweile auch neu geregelt: Die liegt nun in den Händen von Michael Munk und Petra Breuer.

(emo)
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