Fußball Henßen will dem Gast viel Ballbesitz gönnen

Wegberg · Regionalliga: Im letzten Heimspiel des Jahres trifft Beeck Sonntag ab 14 Uhr auf den Wuppertaler SV. Hasani hat schon Winterpause.

 Szene aus dem Hinspiel im Zoostadion: Beecks Simon Küppers (2.v.r.) klärt per Kopf vor Wuppertals Toptorjäger Christopher Kramer (schon elf Tore). Die Aktion beobachten (v.l.) Marius Müller und der Ex-Beecker Enzo Wirtz.

Szene aus dem Hinspiel im Zoostadion: Beecks Simon Küppers (2.v.r.) klärt per Kopf vor Wuppertals Toptorjäger Christopher Kramer (schon elf Tore). Die Aktion beobachten (v.l.) Marius Müller und der Ex-Beecker Enzo Wirtz.

Foto: Michael Schnieders

Recht unspektakulär war am 12. August im Stadion Zoo die Partie zwischen dem Wuppertaler SV und dem FC Wegberg-Beeck abgelaufen. Der Aufsteiger war nach einer völlig unzureichenden Vorbereitung noch nicht wirklich im Wettkampfmodus, stand in seinem zweiten Meisterschaftsspiel so auf buchstäblich verlorenem Posten, unterlag in der einseitigen Partie 0:3.

Trotz des ungefährdeten Siegs war WSV-Coach Stefan Vollmerhausen nicht so recht zufrieden: "Unser Umschaltspiel war nicht gut." Und zu den gefühlt 90 Prozent Ballbesitz merkte er an: "Mit Ballbesitz kann ich nichts anfangen."

Diese Aussage ist Beecks Teamchef Friedel Henßen in Erinnerung geblieben - und kramt sie vor dem Rückspiel am Sonntag ab 14 Uhr im Waldstadion mit süffisantem Unterton wieder hervor: "Kollege Vollmerhausen kann also mit Ballbesitz nichts anfangen. Da werden wir dem WSV übermorgen also ganz viel den Ball überlassen. Wir selbst werden jedenfalls nicht mit Halleluja nach vorne rennen."

Erst recht nicht, weil mit Sphend Hasani der Torjäger fehlt: Für seine Rote Karte wegen Schubsens vergangenen Samstag in Dortmund ist der 21-Jährige nun bis zum 26. Dezember gesperrt worden - der Kosovo-Albaner mit deutschem Pass hat also schon vorzeitig Winterpause.

Nach dem Studium der bewegten Bilder hat Henßen seine erste Einschätzung des Platzverweises ("diese Sicht hatte der Schiri exklusiv") revidiert: "Es war zwar kein Schlagen, aber Shpend hat geschubst. Das ist ärgerlich, das darf ihm nicht passieren. Damit hat er der Mannschaft sehr geschadet. Und wohl nur deswegen hat der Schiri uns in dieser Szene einen erstklassigen Vorteil dann abgepfiffen."

Ohne den Torjäger, der zuletzt freilich auch Ladehemmung hatte, geht Beeck also ins letzte Heimspiel des Jahres. "Das ist für uns auch ein Highlightspiel. Der WSV hat eine große Tradition, wird viele Fans mitbringen, die Stimmung machen", sagt Henßen - und zählt die Bergischen auch in sportlicher Hinsicht zu den Schwergewichten der Liga: "Der WSV steht nicht umsonst im oberen Drittel, hat einen tollen Kader. Dass ein Dennis Dowidat, den ich für einen der besten Spieler der Regionalliga halte, teilweise nur auf der Bank saß, sagt ja wohl alles."

Dennoch wolle man dem WSV das Leben natürlich so schwer als möglich machen, betont Henßen - und schiebt ironisch hinterher: "Und dass mit einer Mannschaft, die rein gar nichts will." Was ebenfalls auf ein Zitat Vollmerhausens in der Pressekonferenz nach dem Hinspiel gemünzt ist. Da hatte der WSV-Coach gesagt: "Es war für uns aber auch extrem schwer gegen ein Team, das hierherkommt und von Anfang an nichts mitnehmen will."

Nicht so viel mitgenommen hat zuletzt aber auch der WSV: Drei Niederlagen in Folge ließen den direkten Kontakt zum Spitzenduo Viktoria Köln/KFC Uerdingen abreißen. Dazu kam das überraschende Aus im Niederrheinpokal-Viertelfinale: Bei Oberligist TV Jahn Hiesfeld verlor der WSV nach torlosen 120 Minuten 5:6 nach Elfmeterschießen. Im bislang letzten ausgetragenen Spiel fand Wuppertal aber wieder in die Erfolgsspur zurück: Beim Bonner SC siegte der SV 4:1. Zudem gehören die Bergischen mit 34 Treffern zu den torgefährlichsten Teams der Liga - nur Viktoria Köln und der SV Rödinghausen haben noch häufiger getroffen.

Zu Wuppertals erster Elf zählt zumeist auch Enzo Wirtz. Der 22-Jährige hatte in Beecks erster Regionalliga-Saison vor zwei Jahren das FC-Trikot getragen, war danach zum WSV gewechselt. Dort setzte er sich zwar nicht auf Anhieb durch. Doch was ihm fußballerisch vielleicht ein wenig abging, machte er mit umso größerem Willen, Einsatz und Leistungsbereitschaft dann aber mehr als wett, wurde so Stammspieler. "Ich bin einfach sehr ehrgeizig", sagt Wirtz selbst.

Auf seine Rückkehr ins Waldstadion freut Enzo Wirtz sich sehr: "Gegen die alte Mannschaft im alten Stadion - das ist für mich daher schon ein ganz besonderes Spiel." Den Weg der ehemaligen Weggefährten verfolge er auch sehr genau: "Ich bin positiv überrascht, wie sich die Beecker bislang schlagen. Sollte der FC den Klassenerhalt schaffen, würde ich mich darüber sehr freuen."

Übrigens: Dass die Partie erst am Sonntag, anstelle des üblichen Samstags, stattfindet, hat die ZIS festgelegt, die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei. Grund: Die Partie soll aus Sicherheitsgründen nicht parallel zum morgigen Bundesligaspiel Borussia Mönchengladbachs gegen Schalke 04 stattfinden.

(emo)
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