Aus Den Vereinen Die Ära "Werner Derichs" ist zu Ende

Wegberg · SV Helpenstein: Die Geschicke des 1991 gegründeten Fusionsklubs gestaltete Werner Derichs seit 1994 an vorderster Front mit: erst als Jugendleiter, seit 2002 als Vorsitzender. Seit Freitagabend steht Stephan Schmitz an der Vereinsspitze.

Gegen 20.45 Uhr war am Freitagabend im Wildenrather Kurt-Hennig-Haus, dem Vereinsheim des SV Helpenstein, der "geschichtsträchtige Moment" gekommen, wie ihn der energisch durch die Jahresversammlung führende Stephan Schild feierlich genannt hatte: Da war Werner Derichs nach 14 Jahren an der Spitze des Drei-Dörfer-Klubs nicht mehr dessen Vorsitzender.

Denn wie von ihm bereits in der Jahresversammlung 2015 angekündigt, kandierte der 58-Jährige da nicht mehr für das oberste Amt im Verein - und schüttelte kurz darauf erfreut seinem Nachfolger die Hände: Nun leitet der 44 Jahre alte Stephan Schmitz die Geschicke des SV Helpenstein: "Ich weiß, dass ich in große Fußstapfen trete. Ich hoffe, ich werde ihnen zumindest ansatzweise gerecht", sagte der Diplom-Informatiker, der seit elf Jahren in Dalheim wohnt und bei seiner Selbstvorstellung ("meine Tochter spielt hier in der D-Jugend") eine wirkungsvolle Kunstpause einlegte: "Ich komme aus dem tiefen Süden . . . des Kreises Heinsberg - nämlich aus Übach-Palenberg." Womit er zumindest schon mal die Lacher auf seiner Seite hatte.

Die Laudatio auf Werner Derichs hielt Helpensteins Ehrenvorsitzender Jupp Nolten: "Zusammen mit den acht Jahren als Jugendleiter davor hast du dich die vergangenen 22 Jahre mit sehr viel Engagement in jeglicher Hinsicht für unseren Verein eingesetzt. Dafür gebührt dir großer Dank." Kurz darauf durfte Nolten Werner Derichs auf Augenhöhe beglückwünschen - auch dieser wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Nolten überreichte Derichs' sichtlich gutgelaunter Ehefrau Ulrike noch einen Blumenstrauß: "Ein großes Dankeschön auch an Dich, liebe Ulrike. Du hast Werner für seine Arbeit im Verein immer den Rücken freigehalten."

"Kommunikation und Respekt" seien in all den Jahren für ihn wichtige Säulen gewesen, bekannte Derichs. "Und ich hatte immer sehr gute Mitarbeiter. Alleine kann man so was auch nicht stemmen." Seinen besonderen Dank stattete er seinen jahrzehntelangen Weggefährten Jupp Nolten, Dr. Götz Reuter und Silvia Hoffmann ab. Letztere erhielt - sichtlich bewegt - ebenfalls einen Blumenstrauß.

Als herausragendes Projekt seiner Amtszeit nannte Derichs den Bau des Kunstrasenplatzes: "Das war eine sehr intensive Zeit. Wir haben den Kunstrasen beileibe nicht geschenkt bekommen, wie immer wieder mal zu hören ist. Da war sehr viel Eigenleistung vonnöten."

Günther Gradowski, sowohl Geschäftsführer des Gesamtvereins als auch der Jugend, informierte über die sich anbahnende Spielgemeinschaft bei der A- und C-Jugend mit Sparta Gerderath: "Alleine bekommen die beiden Vereine da keine Mannschaft mehr gestellt. Am 17. März fahren wir für eine offizielle Besprechung nach Gerderath."

Für die Fußball-Seniorenabteilung sprach Marcel Leicher, scheidender und sehr eloquenter Trainer der Ersten Mannschaft: "Entgegen allen Versprechungen haben uns im Sommer 2015 doch fünf Spieler verlassen. Manche wechseln eben für 2,50 Euro den Verein. Dennoch wollen wir in der A-Liga noch ins obere Drittel - auch wenn die ersten Vier da in einer anderen Liga spielen."

Flott gingen die Teilneuwahlen über die Bühne: Martin Obst (2. Vorsitzender), Engelbert Fell (2. Geschäftsführer), Marcel Meyer (Kassierer), Götz Reuter und Nino Musebrink (beide Beisitzer). Und als 2. Kassierer wurde kommissarisch für ein Jahr Werner Derichs gewählt, der dem erweiterten SVH-Vorstand so weiterhin angehört.

Kleine Randbemerkung zum Abschluss: Der neue Jugendleiter Egon Kemmerzell kredenzte Werner Derichs, einem bekennenden Fan Eintracht Frankfurts, als Abschiedsgeschenk zwei Eintrittskarten für das Bundesligaspiel der Eintracht tags darauf im Mönchengladbacher Borussia-Park - viel Freude wird Derichs dort angesichts des 0:3 aber nicht gehabt haben . . .

(emo)
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