Der VfJ Ratheim im Schlaraffenland

Rein fußballerisch blickt der VfJ Ratheim auf keine gute Saison zurück. Schließlich ist die Erste Mannschaft aus der Kreisliga A abgestiegen. Was freilich getrost als Petitesse gewertet werden darf im Vergleich zu dem, was da letzte Woche der Sportausschuss der Stadt Hückelhoven beschlossen hat: Wie vom VfJ gewünscht, wird der Ratheimer Aschenplatz aus Mitteln des Konjunkturpaketes II in einen Kunstrasenplatz umgewandelt – inklusive Flutlicht, Pflasterung und Einzäunung. 642 000 Euro lässt sich das die Stadt Hückelhoven kosten. Und als Zuschlag wird der Ratheimer Rasenplatz in den nächsten drei Sommern jeweils überholt.

Von zu erbringenden Eigenleistungen seitens des Vereins ist dabei nicht die Rede – der VfJ Ratheim im Schlaraffenland. Ein günstiger Zeitpunkt (die Überholung des Ratheimer Sportgeländes war für 2010 ohnehin vorgesehen) und wohl auch gute persönliche Beziehungen machen dies möglich.

Der ein oder andere Vertreter der Sportfreunde Uevekoven, des FC Wegberg-Beeck und des SV Schwanenberg dürfte da vor Neid ein wenig erblassen. Denn diese Vereine verfolgen exakt das gleiche Projekt – unter freilich ganz anderen Voraussetzungen: Die werden den Kunstrasen größtenteils aus Eigenmitteln stemmen müssen.

Bei den Wegberger Vereinen besteht nun immerhin die Hoffnung, aus den Mitteln des Konjunkturpaketes II dazu eine kräftige Finanzspritze zu bekommen. Eduard Schneider, Erster Beigeordneter der Stadt, kann sich dabei eine Summe von 100 000 Euro pro Verein vorstellen, hat dies aber ausdrücklich als seine Privatmeinung deklariert – entscheiden muss darüber am Ende eben der Rat.

Noch nicht mal auf knapp die Hälfte dieser Summe darf der SV Schwanenberg hoffen. Der weit größte Batzen aus dem Konjunkturpaket II wird in Erkelenz eben für den dringend notwendigen Neubau des Schwimmbads gebraucht. Am Schwanenberger Kunstrasen könne sich die Stadt auch daher nur mit 40 000 Euro beteiligen, hatte der Erkelenzer Erste Beigeordnete Dr. Hans-Heiner Gotzen bereits vor einiger Zeit erklärt – 25 000 Euro kämen dabei von der Stadt selbst, die weiteren 15 000 Euro aus der Erkelenzer Elfriede-Meyer-Stiftung.

MARIO EMONDS

(RP)
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