Reitsport Busch ist die Schnellste im Stangenwald

Hückelhoven · Reiten: Vier Tage bestes Reiter-Wetter, 2200 Nennungen und zum Abschluss durch Sabrina Busch ein Sieg einer Lokalmatadorin - besser hätte das 6. Große Ratheimer Springevent nicht laufen können.

 In 61,32 Sekunden übersprang Sabrina Busch auf Ruben die zehn Hindernisse des S*-Springen zum Abschluss des Ratheimer Springevents.

In 61,32 Sekunden übersprang Sabrina Busch auf Ruben die zehn Hindernisse des S*-Springen zum Abschluss des Ratheimer Springevents.

Foto: NIPKO

Mit Maßband und Zollstock bewaffnen schreiten Jochen Schmitz und Michael Johnen den Parcours ab: Sie entfernen an einigen Hindernissen die bunten Stangen, packen sie dafür auf andere drauf, vertauschen die roten und weißen Fähnchen an den Seiten der Hindernisse und verstellen die Nummerntafeln, verändern so die Reihenfolge. Auf den ersten Blick sieht das ziemlich chaotisch aus, doch genau das Gegenteil ist der Fall: die beiden haben einen ganz genauen Plan, schauen immer wieder auf den Zettel in ihrer Hand. Sie sind Meister ihres Fachs, sie sind Parcours-Chefs und damit Herr über Steilsprünge, Ochser , Wasserhindernisse und Kombinationen. Mehrere Jahre dauert die Ausbildung, in denen die zukünftigen Chefs ihr Handwerk von der Picke auf erlernen. "Eine Grundvoraussetzung ist, dass man früher selbst geritten ist", erklärt Jochen Schmitz, "und dann muss man Spaß am Spiel mit den Distanzen und technischen Schwierigkeiten haben." Für das S-Springen mit Sternchen gestern Abend zum Abschluss des 6. Großen Ratheimer Springevents hatte sich das Duo nur eine besondere Schwierigkeit ausgedacht: "Die beiden hintereinander folgenden Zweifach-Kombinationen sind schon etwas knifflig", erklärt Schmitz.

Völlig unbeeindruckt von den zehn Hindernissen mit einer maximalen Höhe von 1,40 Meter und einer maximalen Breite von 1,50 Meter zeigte sich Lokalmatadorin Sabrina Busch. Auf ihrem Pferd Ruben legte die Reiterin des Reit- und Fahrvereins Ratheim nicht nur die schnellste Runde von allen 18 Teilnehmern hin, sondern blieb auch als eine von zweien fehlerfrei. Den ersten fehlerfreier Ritt hatte zuvor Robin Kronenberg auf Quintagamo vom RV Uedesheim/Stüttgen hingelegt, doch seine Zeit von 66,58 Sekunden unterbot Sabrina Busch noch einmal um mehr als vier Sekunden. "Sabrina hat hier bei uns das Reiten gelernt", freute sich Stallinhaber und Organisator Will Schreinemacher, "das war jetzt noch der krönende Abschluss. Alles war top - besser und mehr geht fast gar nicht mehr." 2200 Nennungen an vier Tagen, fast doppelt so viele Zuschauer wie in den Vorjahren, mehr als 50 Helfer im Einsatz - auch die 6. Auflage des Ratheimer Springevents überzeugte wieder mit Zahlen der Superlative, die zeigen, dass sich das Turnier innerhalb von wenigen Jahren zu einem der größten Turniere im Rheinland entwickelt hat. "Wir können einfach in allen Belangen nur ein positives Fazit ziehen", sagte Schreinemacher.

Vor allem, weil auch wieder einige Änderungen und Neuerungen voll eingeschlagen haben: Die S-Dressur lockte in ihrem ersten Jahr insgesamt 38 Paare ins Dressur-Viereck und bei der Premiere des Jump and Dog avancierten die großen und kleinen Vierbeiner zu Publikumslieblingen. Denn nachdem die jungen Reiterinnen mit ihren Pferden den Parcours gemeistert hatten, mussten die gleichen Hindernisse auch noch mit dem Hund übersprungen werden - ein Riesenspaß für Teilnehmer und Zuschauer.

(RP)
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