Fußball Beeck würde die Regionalliga erneut wagen

Wegberg · Paukenschlag gestern Abend: Nach einem eindeutigen Spielervotum pro Aufstieg gibt auch FC-Boss Günter Stroinski grünes Licht.

 Seit gestern Abend ist es ein gutes Stück wahrscheinlicher geworden, dass Beeck in der nächsten Saison auch wieder am Aachener Tivoli um Regionalliga-Punkte spielt - so wie hier am 16. Oktober 2015. In dieser Szene musste Beecks Sebastian Wilms (am Boden) Aachens David Vrzogic ziehen lassen.

Seit gestern Abend ist es ein gutes Stück wahrscheinlicher geworden, dass Beeck in der nächsten Saison auch wieder am Aachener Tivoli um Regionalliga-Punkte spielt - so wie hier am 16. Oktober 2015. In dieser Szene musste Beecks Sebastian Wilms (am Boden) Aachens David Vrzogic ziehen lassen.

Foto: JOE GRAS (ARCHIV)

Seit gestern Abend ist es quasi amtlich, dass es für den FC Wegberg-Beeck am letzten Spieltag, am 11. Juni daheim gegen Viktoria Arnoldsweiler, nicht "nur" um den Titel in der Mittelrheinliga geht. Denn kurz vor 20 Uhr gab Vorsitzender Günter Stroinski grünes Licht für eine zweite Auflage des "Abenteuers Regionalliga". Das tat Beecks Boss auch unter dem Eindruck eines unmittelbar zuvor erfolgten nahezu einstimmigen Votums "Pro Regionalliga" derjenigen Beecker Spieler, die auch in der kommenden Saison den schwarz-roten Dress tragen - nur diese waren bei der Abstimmung, die während des Trainings erfolgte, verständlicher Weise stimmberechtigt. Zuvor hatte Stroinski bereits mit Geschäftsführer/Geschäftsstellenleiter Thomas Klingen sowie dem Trainerduo Friedel Henßen und Dirk Ruhrig das Für und Wider eines eventuellen zweiten Regionalligajahrs erörtert.

Einen erneuten Aufstieg in diese de facto Profiliga haben die Kleeblätter selbst in der Hand oder vielmehr in den Füßen: Bei Punktgleichheit mit dem großen Rivalen TV Herkenrath weisen sie das gleich um acht Treffer bessere Torverhältnis auf. Ein einfacher Sieg gegen Arnoldsweiler würde daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Titelgewinn in der hierzulande höchsten Amateurklasse reichen - seit gestern Abend ist klar, dass die Meisterschaft dann auch mit dem Aufstieg verbunden wäre.

Eigentlich war damit zu rechnen, dass sich Beecks Verantwortliche mit dieser schwerwiegenden Entscheidung noch über das lange Pfingstwochenende Zeit lassen - dass es jetzt so schnell ging, kommt auch für Insider sehr überraschend.

Eine nicht unerhebliche Rolle könnte dabei auch gespielt haben, dass allem Anschein nach zwar nicht für die Mittelrheinliga, aber sehr wohl für die Regionalliga ein zweiter relevanter Sponsor Gewehr bei Fuß stehen würde. Was beim FC ein Novum wäre. Dann müsste Günter Stroinski die in der Regionalliga beträchtliche finanzielle Mehrlast nicht alleine schultern.

Die deutlich höheren Kosten für die 4. Liga würden in Beeck aber nicht in erster Linie Mehraufwendungen für Spieler verursachen, sondern die gegenüber der Mittelrheinliga erheblich höheren Abgaben an Verbände und gewaltig höhere Schiedsrichterkosten - ganz zu schweigen von den Kosten für teure Sicherheitsmaßnahmen speziell bei sogenannten Risikospielen.

Gewaltig auf dem Transfermarkt zuschlagen würde man bei einem Aufstieg jedenfalls nicht, bekräftigte am späteren Abend gegenüber der RP Thomas Klingen: "Wir werden auch dann kein Harakiri machen, nicht alles umschmeißen. Wir würden dann noch vielleicht einen externen Akteur verpflichten - mehr aber nicht. Die Regionalliga würden die aktuelle Mannschaft sowie die ohnehin schon feststehenden Zugänge in Angriff nehmen."

Rein zeitlich wäre die Regionalliga auf alle Fälle extrem auf Kante genäht: Bereits am 29. Juli steht der erste Spieltag an - macht vom letzten Mittelrheinliga-Spiel am 11. Juni gerade mal sieben Wochen. "Drei Wochen Pause müssen wir unserer Mannschaft aber auf alle Fälle gönnen", sagt Klingen - blieben also gerade mal vier Wochen Vorbereitung.

Für das letzte Juli-Wochenende hat der FC zudem schon seit langem wieder ein Trainingslager in Simonskall (Eifel) gebucht. "Bei einem Aufstieg würden wir direkt von Simonskall aus zum Spiel fahren -und von dort dann auch wieder dahin zurück. Das würden wir deswegen nicht umschmeißen", erläutert Klingen. Und seit dem gestern ebenfalls feststehenden Nichtaufstieg von Regionalligameister Viktoria Köln (in der Relegation knapp an Carl Zeiss Jena gescheitert, das gestrige 1:0 in Jena reichte nach dem 2:3 aus dem Hinspiel nicht) steht auch fest, dass die Regionalliga künftig gleich mit 19 Teams spielt. Was auch zur Folge hat, dass es in dieser Klasse in der nächsten Saison nur eine ganz kurze Winterpause gibt: Der letzte Spieltag in diesem Jahr ist der 21. Spieltag am 16. Dezember, bereits am 20. Januar geht es mit dem 22. Spieltag weiter.

(emo)
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