Schwimmen 2000 Bahnen für das Hospiz

Erkelenz · Zum fünften Mal richtete die DLRG-Ortsgruppe Gerderath ein 24-Stunden-Schwimmen aus. Der Erlös kommt dem Hospiz Erkelenz zugute.

 Schwammen 24 Stunden lang für den guten Zweck: Die Schwestern Maike (14) und Katja (16) Höhner.

Schwammen 24 Stunden lang für den guten Zweck: Die Schwestern Maike (14) und Katja (16) Höhner.

Foto: JÜRGEN LAASER

"Wie ein Fisch im Wasser" - diese Phrase ist im Falle von Katja und Maike Höhner aus Wassenberg wörtlich zu nehmen. Schwimmen ist für sie viel mehr als ein Hobby - das Wasser ist ihr Element. Daran ließen sie niemanden zweifeln, als sie mit ihrer Leistung beim 24-Stunden-Schwimmen der Ortsgruppe Gerderath der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) viele Gäste in ungläubiges Staunen versetzten.

Die karitative Schwimmveranstaltung ist innerhalb von fünf Jahren zu einer Tradition der DLRG Gerderath geworden, fand jedoch erst zum zweiten Mal über den Zeitraum eines vollen Tages statt. Das Konzept ähnelt dem eines Sponsorenlaufs: Für jede geschwommene Bahn zahlt der Schwimmer oder sein Sponsor einen Betrag von 50 Cent, auch zusätzliche Spenden sind gerne gesehen. Auch im Vorjahr nahmen Katja und Maike, 16 und 14 Jahre alt, am Spendenschwimmen teil und legten beide 333 Bahnen für den guten Zweck zurück. Dieses Jahr nahmen sie sich vor, ihren Rekord zu brechen, und planten jeweils die unglaubliche Anzahl von 1000 Bahnen zu schwimmen, wobei sie sich den Radiosender 100,5 als Sponsor sicherten.

Gegen 17 Uhr am Samstagnachmittag, sechs Stunden nach dem Startschuss, hatten Katja und Maike bereits mehr als ein Drittel ihres anspruchsvollen Pensums geschafft - am Sonntag um 10.30 Uhr den Rest. Während sie im 20 Meter langen Becken ihre Bahnen zogen, ging es auch im und um das Schwimmbad in Gerderath bunt zu. Mit einer großen Tombola, einigen Attraktionen für die kleinen Besucher, einem Auftritt des Gerderather Marjorettenchors und umfangreicher Verpflegung hatte die DLRG-Ortsgruppe an alles gedacht. Wetterbedingt und aufgrund einiger Konkurrenzveranstaltungen fand das Spendenschwimmen jedoch nicht so viel Zulauf, wie vom engagierten Vorsitzenden und Ausbildungsleiter Siegfried Simoneit erhofft.

Dennoch war er mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden. "Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Institutionen vor Ort zu unterstützen. Das ist zwar ein wahnsinniger Aufwand, doch was am Ende dabei herauskommt, ist das, was zählt", erklärte Simoneit. Die 43 Teilnehmer legten am Samstag und Sonntag gemeinsam eine Strecke von über 105 Kilometern zurück und erschwammen somit etwa 4000 Euro für das Erkelenzer Hospiz, die zum Teil für die Verschönerung des Hospizgartens genutzt werden sollen. Die gesamten gesammelten Spendengelder belaufen sich nach dieser fünften Veranstaltung auf über 32 000 Euro. "Das ist irre", sagte Björn Clahsen vom Hospiz beeindruckt - er selber schwamm 200 Bahnen.

Doch niemand konnte Maike und Katja Höhner mit ihren 1000 Bahnen das Wasser reichen. "Wir wussten, dass wir in einer Stunde etwa 100 Bahnen schaffen können, und wollten das unbedingt ausprobieren", sagte Katja. Sie und ihre jüngere Schwester Maike sind schon seit elf Jahren Mitglied in der DLRG. Auf die Idee, 100,5 als Sponsor anzuwerben, kamen sie durch den Sender selbst: "Wir haben gehört, wie sie Werbung für ein eigenes Sponsorenschwimmen gemacht haben. Und wir wollten versuchen, für eine so große Zahl von Bahnen einen großen Sponsor zu finden", erklärte Katja. Maike fügte hinzu: "Wir wollten auch mal etwas Gutes tun".

(kasc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort