Kreis Heinsberg Seniorenbeirat im Kreis Heinsberg soll mehr Einfluss gewinnen

Kreis Heinsberg · Seit kurzem ist Landrat Pusch (nicht stimmberechtigter) Vorsitzender des Beirats für Generationenfragen. Anregungen sollen in die Politik einfließen.

 Stephan Pusch: "Wenn ich nicht dahinter stünde, hätte ich das Amt nicht übernommen."

Stephan Pusch: "Wenn ich nicht dahinter stünde, hätte ich das Amt nicht übernommen."

Foto: Kreis Heinsberg

Landrat Stephan Pusch hat im Herbst selbst die Leitung des Beirats für Generationenfragen übernommen, nachdem es trotz einiger Treffen etliche Monate lang recht still um das 2009 als Seniorenbeirat gegründete Gremium geworden war, das bis zur letzten Kommunalwahl Franz-Josef Lenneratz geleitet hatte.

Im Wesentlichen hat sich das Gremium bislang über Kreisangelegenheiten, die mit Senioren- und Generationenfragen zu tun haben, unterrichten lassen, hatte Anregungen etwa bei der Einrichtung der Bahnverbindung nach Heinsberg gemacht, das Gespräch mit der VHS über Seniorenbildung gesucht oder eine Veranstaltung zum Thema Senioren mit Migrationshintergrund angeregt. Insgesamt fehlte dabei freilich die Nachhaltigkeit, zumal das Gremium sich nicht als Ausschuss sieht, der etwa konkrete Anträge an die Politik stellt.

Die Kompetenz eines Ausschusses wird der Beirat zwar auch weiterhin nicht haben, dennoch wünscht sich Pusch mehr praktische Arbeitsergebnisse, die als Anregungen in Kreisausschüsse einfließen sollen. "Pragmatische Ansätze sind mir wichtig, ich möchte den Beirat politisch aktiveren", sagt der Landrat. Er sieht den Beirat künftig als Arbeitsgremium. So wurde beschlossen, in einem Ganztagsworkshop in Kürze eine Marschroute für die neue Arbeitsweise zu erarbeiten und dazu neben den im Beirat repräsentierten Vertretern von Senioren-, Frauen- und Familieninitiativen aus dem Kreisgebiet auch die Stellvertreter einzuladen. Es soll besprochen werden, wie die Beiratsvertreter Themen/Anliegen aus ihren Organisationen gezielter einbringen können.

In der ersten Sitzung des Beirats unter Puschs Leitung wurde das Sozialraumgutachten von Volkhard Dörr, dem Leiter der Stabsstelle Demografischer Wandel in der Kreisverwaltung, vorgestellt. Hier sieht Pusch ein großes Aufgabenfeld für den Generationenbeirat. "Wie können wir die Dörfer für alle Generationen lebendig halten? Wie kann Nahversorgung und Mobilität für Ältere verbessert werden? Reicht das System der Multibusse, oder brauchen wir doch den Bürgerbus?" - Beispiele für vielfältige Fragen, zu denen die Position des Gremiums wichtig sein werde. Dass er Anregungen des Beirats auch in den politischen Raum einbringen werde, dafür verbürge er sich, verspricht Pusch im RP-Gespräch. Er hält den Beirat nach wie vor für wichtig. "Wenn ich nicht dahinter stünde, hätte ich das Amt nicht übernommen", sagt er.

(RP)
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