Kreis Heinsberg Schlimme Unfallserie im Kreis Heinsberg

Kreis Heinsberg · Die Meldungen über schwere Verkehrsunfälle reißen nicht ab. Die Kreispolizei beschäftigt sich mit dieser negativen Entwicklung. Dabei waren die Unfallzahlen in den beiden ersten Monaten des Jahres deutlich nach unten gegangen.

 Sechs Verletzte forderte dieser Verkehrsunfall, der sich am Sonntagnachmittag auf der Bundesstraße 221 bei Heinsberg ereignete. Ein 24-jähriger Niederländer missachtete laut Polizei die Vorfahrt einer Geilenkirchenerin.

Sechs Verletzte forderte dieser Verkehrsunfall, der sich am Sonntagnachmittag auf der Bundesstraße 221 bei Heinsberg ereignete. Ein 24-jähriger Niederländer missachtete laut Polizei die Vorfahrt einer Geilenkirchenerin.

Foto: UWE HELDENS

"95 Prozent aller Verkehrsunfälle sind vom Menschen verursacht. Sie sind somit vermeidbar." Polizeihauptkommissar Michael Okuhn muss diese Sätze wohl wieder vermehrt kommunizieren. Der Kreis Heinsberg tut sich in diesen Tagen negativ hervor - vor allem wegen der erschreckenden Meldungen, die die tragischen Verkehrsunfälle der vergangenen Tage, unter anderem eben auch mit Todesfolge, mit sich bringen.

 Ebenfalls am Sonntag verunglückten ein 53-jähriger Motorradfahrer und seine 48-jährige Sozia auf der B 221 bei Wildenrath. Beide verletzten sich leicht.

Ebenfalls am Sonntag verunglückten ein 53-jähriger Motorradfahrer und seine 48-jährige Sozia auf der B 221 bei Wildenrath. Beide verletzten sich leicht.

Foto: Uwe Heldens

Michael Okuhn ist der stellvertretende Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde Heinsberg. Für die Monate Januar und Februar liegen ihm bereits statistische Daten vor. "Hier hatte sich die Entwicklung der verunglückten motorisierten Zweiradfahrer sehr positiv im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entwickelt. Verunglückten im Januar und Februar 2014 noch 16 Zweiradfahrer, so waren es nun nur fünf. Auch die Entwicklung der Verkehrsunfälle mit Personenschaden insgesamt zeigte sich im genannten Zeitraum günstiger. Im Kreis Heinsberg sank die Zahl von 136 auf 104." Ob das frühlingshafte Wetter dazu führt, dass die Auto- und Motorradfahrer risikoreicher und schneller unterwegs sind - dazu führt die Kreispolizei kein gesondertes Controlling, "daher liegt kein belastbares Zahlenmaterial vor", sagt Michael Okuhn. Nach wie vor, und das betont der Verkehrsexperte, führten unangepasste und überhöhte Geschwindigkeit, Überschätzung der fahrerischen Fähigkeiten und Unterschätzung der Witterungsverhältnisse zu den Unfällen mit teils dramatischen Folgen.

An die Motorradfahrer appelliert der Polizeihauptkommissar: "Zu Beginn der Motorradsaison sollte unbedingt der technische Zustand des Gefährts überprüft, gegebenenfalls sollten Reparaturen durchgeführt werden. Lebenswichtige Elemente wie Bremsen, Bereifung und Beleuchtung müssen in einwandfreiem Zustand sein. Dies gilt auch für die weitere Ausrüstung wie Helm und Bekleidung." Generell gelte, so Okuhn: Jeder Verkehrsteilnehmer müsse mit Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer rechnen. Besonders umsichtiges Fahren sei angesagt, niemals dürfe man auf die eigene Vorfahrt vertrauen. Aus Erfahrung weiß Okuhn, dass es Fahrer gibt, die zu dieser Jahreszeit - auch wenn der Frühling längst begonnen hat - nicht unbedingt mit Motorrädern rechnen.

Motorradfahrern rät Michael Okuhn unbedingt, "die Fahrbahnverhältnisse nicht zu unterschätzen. Die Feuchtigkeit in den Frühjahrsmonaten kann eine schlechte Bodenhaftung zur Folge haben. Nicht nur darum ist es wichtig, das Motorrad sehr umsichtig zu bewegen".

Erneut verunglückte ein Rollerfahrer gestern gegen 15.40 Uhr - auf der K 5 zwischen Haaren und Kirchhoven: Als der 50-Jährige nach links abbiegen wollte, überholte ihn laut Polizei eine Pkw-Fahrerin (20) aus Wegberg und erfasste den Roller. Der Mann wurde schwerverletzt mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus Heinsberg gebracht. Die Autofahrerin wurde leicht verletzt.

(RP)
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