Heinsberg Richtfest für eine Genuss-Schule

Heinsberg · Sternekoch Rainer Hensens baut in Randerath eine Genuss-Schule, um das Genießen zu lehren.

 Investor Josef Ravnak, Architekt Josef Viethen sowie Rosi und Rainer Hensen.

Investor Josef Ravnak, Architekt Josef Viethen sowie Rosi und Rainer Hensen.

Foto: Jörg Knappe

Wer den Sternekoch Rainer Hensen kennt, weiß, er ist ein leidenschaftlicher Verfechter von Produkten in Bioqualität und der Arbeit seiner Produzenten. Diese Haltung und jede Menge Fachwissen über Lebensmittel und deren Herstellung sollen nun einen Ort finden, wo sie gelehrt werden. Beim Richtfest seines Hotels "Hensens Residenz" stellte der Koch gestern sein Konzept einer Genuss-Schule vor, die in das Hotel direkt neben der Burgstuben-Residenz in Randerath einziehen wird.

"Die Leute essen immer öfter allein. Sitzen vor dem Fernseher, dem PC, dem Tablet", erläuterte Hensen bei der Begehung des Rohbaus, der im Oktober fertiggestellt sein soll. "Wir wollen Essgewohnheiten wieder ändern, hin zum bewussteren Essen, den Spaß am Essen und die Wertschätzung zurückholen, auch mal sündigen - darum geht es bei meiner Genuss-Schule", sagte der Koch weiter. So werden zu den seit Jahren etablierten Kochkursen weitere Themen in "Hensens Residenz" behandelt. Gebucht werden können Weinseminare mit seinen Winzern und Verkostungen von Cognac über Whisky bis zu Oliven. All das reicht dem Sternekoch jedoch nicht: "Wir wollen das Genießen möglichst ganzheitlich rüberbringen. Dazu gehören viele weitere Themen. Hier feilen wir noch am Konzept."

Sicher ist schon jetzt, dass Rainer Hensen und sein Team stark auf die Region setzen und bei den Seminarteilnehmern aus Nah und Fern für diese werben wollen. "Ich werde die Leute zu meinen Bauern bringen. Sie sollen sehen, wie viel Arbeit in guten Produkten steckt und dass sie jeden Cent wert sind. Dazu gehört aber auch, die Genussregion Heinsberg hinaus in die Welt zu tragen."

Worte, die Ulrich Schirowski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Kreises Heinsberg, gut gefielen: "Die Region als Genussregion etablieren, das könnte ein touristischer Fokus für uns sein. Wichtig ist dabei, dass wir uns gemeinsam in diese Richtung aufstellen."

Dass in "Hensens Residenz" Kochen und Kulinarik großen Raum einnehmen, sieht man schon an den Plänen für das Parterre. Allein die Lounge und die weithin einsehbare Küche breiten sich auf rund 100 Quadratmetern aus. In der Küche wird es zudem Tische geben, an denen man dem Koch unmittelbar beim Brutzeln zusehen kann. Ebenfalls besonders: Den Essbereich soll ein großer, langer Tisch bestimmen. Warum? "Essen ist etwas Familiäres. Dazu erzählt man. Das teilt man. Das zelebriert man. Auch darum wird es bei unserer Genuss-Schule gehen", erklärte Hensen. Sein Ziel: Die Gäste sollen sich wie zu Hause fühlen. Dazu gehöre auch eine wertige Ausstattung der insgesamt fünf Zimmer plus Juniorsuite. Wichtig sei besonders der Komfort der Betten. Das ist freilich nicht ganz uneigennützig: "Meine Gäste sollen das Schlafen genießen, und sie sollen lange schlafen. Ich habe nämlich keine Lust, vor 9 Uhr das Frühstück zu machen", sagt er und lächelt.

(RP)
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