Kreis Heinsberg Polizei geht mit "Einbruchsradar" online

Kreis Heinsberg · Ein neues Angebot im Internet zeigt auf, wo im Kreis Heinsberg in der Vorwoche eingebrochen wurde. Die Polizei will die Menschen damit sensibilisieren, noch einmal über ihre Beobachtungen und mehr Einbruchsschutz nachzudenken.

 Angela Jansen, Pressesprecherin der Polizei im Kreis Heinsberg, stellte gestern den neuen, künftig wöchentlich erscheinenden "Einbruchsradar" für das Kreisgebiet vor.

Angela Jansen, Pressesprecherin der Polizei im Kreis Heinsberg, stellte gestern den neuen, künftig wöchentlich erscheinenden "Einbruchsradar" für das Kreisgebiet vor.

Foto: Jürgen Laaser

Gestern ist die Polizei im Kreis Heinsberg mit ihrem "Einbruchsradar" online gegangen. Wöchentlich, stets montagmittags, informiert die Polizei künftig über die Einbrüche der zurückliegenden sieben Tage und zeigt die Tatorte auf einer Karte. Sechs waren es in der vergangenen Woche im Kreis Heinsberg, zwei davon im Erkelenzer Osten und einer in Hückelhoven.

"Wir erhoffen uns von dem ,Einbruchsradar' zweierlei", erklärt Polizeisprecherin Angela Jansen unserer Redaktion: "Zum einen möchten wir die Bürger vermehrt dafür sensibilisieren, uns Beobachtungen zu melden, die mit den Einbrüchen zusammenhängen könnten. Am Besten rufen sie unter der 110 an. Und zum anderen erhoffen wir uns, dass die Bürger anhand der Karte erkennen, ob es bei ihnen zu Hause sinnvoll sein könnte, noch einmal über einen verstärkten Einbruchsschutz nachzudenken." Hierzu biete die Polizei gerne auch kostenfreie Beratungen an, die unter der Telefonnummer 02452 9200 erfragt werden können.

Landesinnenminister Ralf Jäger hatte im März angeordnet, dass alle 47 Polizeibehörden des Landes das "Einbruchsradar" einführen, welches vorab modellhaft in einzelnen Großstädten erprobt worden war. Gestern stellte der Kreis Heinsberg seine erste Karte ins Internet, auf der blaue hausförmige Pfeile ortsteilgenau, aber nicht straßengenau anzeigen, wo in den sieben Tagen zuvor Taten zu verzeichnen waren. "Die Vorgabe war, dass aus datenschutzrechtlichen Gründen einzelne Einbrüche nicht erkennbar sein dürfen", sagt Jansen. Und es werde in der Darstellung auch nicht zwischen vollendeten und versuchten Einbrüchen unterschieden, die im vergangenen Jahr 313 versuchte unter 746 vollendeten Taten und im Jahr davor 252 unter 695 Taten ausmachten, was 7,34 Prozent oder 51 Fälle mehr als 2014, aber weniger als in den Jahren 2008 bis 2013 waren. Mit dem "Einbruchsradar" reagierte NRW-Innenminister Jäger auf die weiterhin hohe Anzahl an Einbruchsdelikten im Land und lobte es als ein Instrument, das für mehr Transprenz und Sensibilität sorgen werde. So sieht es auch Angela Jansen von der Polizei im Kreis Heinsberg: "Das ,Einbruchsradar' visualisiert einmal pro Woche die Taten, die jeden Tag von uns auch schriftlich veröffentlicht werden. Jetzt, wo es eingeführt ist, bedeutet es für uns auch keine große Mehrarbeit, weil die Daten elektronisch generiert werden. Wir verstehen den ,Einbruchsradar' als einen weiteren Service am Bürger, der Schwerpunkte von Einbrüchen und möglicherweise deren Verschiebung erkennen kann."

(spe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort