Heinsberg Podium für Spitzenmusiker, die aus der Region stammen

Heinsberg · Das neue Konzertformat "Spitzentöne" stellt arrivierte Profi-Musiker und jungen Talente aus dem Kreis vor.

 "Spitzentöne" entlockte Hannah Forg (13) ihrer Geige.

"Spitzentöne" entlockte Hannah Forg (13) ihrer Geige.

Foto: Kreismusikschule

Zum Schluss bedankte sich ein zufriedener Theo Krings bei den Musikern und Zuhörern. Der Leiter der Jugendmusikschule Heinsberg ist einer der Organisatoren der Konzertreihe "Spitzentöne". Das neue Format, das auch die Kreismusikschule und die Sparkasse mitorganisieren, feierte in Heinsberg, im Rondell im Klevchen, Premiere.

Die Idee hinter "Spitzentöne" ist ein Konzert von Spitzenmusikern aus der Region. "Alle Musiker heute Abend verbindet, dass sie ihre Wurzel im Kreis Heinsberg haben", sagte der aus Hückelhoven stammende Jörg Lengersdorf. Der WDR-Moderator und Geigenlehrer führte mit viel Expertise durch das Programm.

Eva Dollfuß war für das Konzert zurück in die Heimat gekommen. Die aus Lövenich stammende Musikerin ist mittlerweile stellvertretende Konzertmeisterin an der Philharmonie in Dresden. Auf der Violine spielte sie die A-Dur Sonate Op. 100 von Johannes Brahms. Sehr energiegeladen waren der erste und dritte Satz des Stückes. Der zweite Satz wechselte zwischen ruhigen Klängen und tänzerischen Melodien.

"Er war besessen davon, Geräusche in Noten umzuwandeln", sagte Jörg Lengersdorf über Leo Janáèek. Für das zweite Stück von Dollfuß versprach der Moderator eine "spezielle Tonsprache". Und bei Janáèeks Violinsonate wurde es dann energisch, ruhig, dramatisch, explosiv, mal schnell, dann wieder langsam. Paul Rivinius, ein renommierter Kammermusikpianist, begleitete Dollfuß bei beiden Stücken. Die vom Publikum eingeforderte Zugabe gab es mit der "Romanze" von Robert Schumann.

Hannah Forg und Eva Dollfuß verbindet nicht nur die gemeinsame Heimatregion. Mit Ernest Frissen hat die 13-Jährige Hannah Forg auch den selben Musiklehrer. Schon in jungen Jahren hat Hannah Forg mit ihrer Violine musikalische Erfolge aufzuweisen. Sie war Finalistin beim "Prinses Christina Concours" in Maastricht und Preisträgerin beim Wettbewerb "Bühne frei" der Niederrheinischen Sinfoniker. Mit Klavierbegleitung von Michael Forg spielte sie die ruhige und klangintensive Meditation aus der Oper Thaïs von Jules Massenet.

Gemeinsam mit Paula Roggen (Violine), Thao My Le (Viola) und Magdalena Bücker (Cello) hatte sie zuvor das Konzert mit dem ersten Satz aus dem Streicherquartett Op. 9,3 von Joseph Haydn eröffnet. "Das Streicherquartett ist die klangintensivste Form der Kammermusik", sagte Lengersdorf. Dass Joseph Haydn die Königsklasse der Kammermusik erfunden haben solle, unterstreicht den Anspruch des neuen Konzertformats.

Eine weitere Preisträgerin war Hannah Heinrichs mit ihrem Cello. Die Heinsbergerin spielte das leidenschaftliche "Après un rêve" von Gabriel Fauré. Auf dem Klavier begleitete Theo Krings die Musikerin, die bei Jugend musiziert auf Landes- und Regionalebene erfolgreich war. Als zweites Stück spielte die 18-Jährige den mystischen, mit treibenden Rhythmen gespickten ersten Satz aus der Cellosonate E-Moll von Johannes Brahms.

(anek)
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