Heinsberg Pflegende Angehörige im Verborgenen tätig

Heinsberg · Der Verbund "Starke Partner - Pflegenetz im Kreis Heinsberg" hat erneut ausgewählte Personen ins Rampenlicht gerückt und ihnen das Pflegeherz verliehen. Pflegende Angehörige seien der größte Pflegedienst - sagt das Pflegenetz.

 Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter erhielt von Josef Aretz das Pflegeherz - unter anderem auch dafür, weil sie sich für die Beibehaltung der Altenpflegerausbildung einsetzt.

Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter erhielt von Josef Aretz das Pflegeherz - unter anderem auch dafür, weil sie sich für die Beibehaltung der Altenpflegerausbildung einsetzt.

Foto: JÖRG KNAPPE

Pflegende Angehörige erledigen ihre Arbeit im Verborgenen: Was sonst still in den heimischen vier Wänden passiert, rückte der Verbund "Starke Partner - Pflegenetz im Kreis Heinsberg" durch die Verleihung der Pflegeherzen an ausgewählte Personen ins Rampenlicht. Die geehrten Angehörigen eines Pflegebedürftigen, Ehrenamtler und Mitarbeiter in Pflegeberufen stehen stellvertretend für Millionen von engagierten Menschen. Denn: "Der größte Pflegedienst sind die Angehörigen", sagt Gottfried Küppers, Vorsitzender des Pflegenetzes "Starke Partner". Ihre Arbeit ist nervenaufreibend, verantwortungsvoll und anstrengend, weiß Küppers. "Die gesellschaftliche Anerkennung und Schätzung kommt dabei zu kurz." Nach einem feierlichen Gottesdienst wurde so nun schon zum dritten Mal das Pflegeherz - eine Anstecknadel in Silber mit Goldauflage - an zwölf nominierte Personen verliehen.

Unter ihnen war auch Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, die in der Christuskirche Heinsberg ausgezeichnet wurde: Für Josef Aretz, den Vorsitzenden des AK Marketing Starke Partner steht sie für zwei große Themen: Mit der Quartierentwicklung möchte die Ministerin die Strukturen in Stadtteilen vorantreiben, so dass ältere Menschen trotz Pflegebedürftigkeit selbstbestimmt und so normal wie möglich am Leben in ihrer Heimat teilnehmen können. Dafür müssen sich stationäre Pflegeeinrichtungen im Quartier öffnen: Mitbürger können so etwa die Infrastruktur eines Altenheims für bestimmte Dienstleistungen wie Wäschereinigung wahrnehmen, während die Bewohner des Altenheims im Gegenzug Angebote außerhalb der Einrichtung nutzen können. Das Pflegeherz bekomme die Ministerin auch, weil sie sich für die Beibehaltung der Ausbildung zur Altenpflegerin und zum Altenpfleger einsetzt, so Aretz.

Elf weitere Personen aus unterschiedlichen Kontexten wurden für ihren Einsatz geehrt: Ihre Laudationen wurden von Familienmitgliedern, Kollegen oder nahestehenden Personen gehalten: Andrea Schwarz wurde stellvertretend für alle Eltern mit einem pflegebedürftigen Kind ausgezeichnet, neben der Erziehung ihrer Tochter mit Down-Syndrom engagierte sie sich unter anderem auch für die Einrichtung einer integrativen Schulklasse in Übach-Palenberg. Für die hingebungsvolle Rund-um-die-Uhr-Pflege eines Angehörigen wurden ebenfalls Karin und Peter Albrecht, Anja Hemker, Thea Erdner und Willi Steckel ausgezeichnet. Maria Dahlmanns hat die Entwicklung der ambulanten Pflege im Caritasverband Heinsberg maßgeblich unterstützt, Elisabeth Hoenings wurde für ihre jahrzehntelange Tätigkeit als Pflegekraft bei Menschen mit massiven psychiatrischen Krankheitsbildern geehrt. Der ehrenamtliche Einsatz von Annemarie Meise, Gerda und Rolf Hüging, Reinhard Gotzes und Peter Simons wurde ebenfalls durch das Pflegeherz anerkannt.

Ministerin Barabara Steffens sprach ihren Dank auch an die stellvertretenden Ausgezeichneten aus: "Sie sind Teil des Weges, den wir gemeinsam gehen müssen."

(ubg)
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