Kreis Heinsberg Perspektiven für Flüchtlinge entwickeln

Kreis Heinsberg · Das Katholische Forum Mönchengladbach und Heinsberg packt die Flüchtlingshilfe konkret an. In Workshops werden Ehrenamtler geschult. Dafür hat das Bistum Aachen für drei Jahre 300 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Kreis Heinsberg: Perspektiven für Flüchtlinge entwickeln
Foto: Rumpenhorst (Archiv)

Die Lage ändert sich von Tag zu Tag. "Die starke Dynamik des Themas ist einfach da", sagt Franz-Josef Unland. Er ist der Leiter des Katholischen Forums für Erwachsenen- und Familienbildung Mönchengladbach und Heinsberg. Die Flüchtlingshilfe ist auch beim Bildungsträger schon lange im Fokus. Das Bistum Aachen hat für die Jahre 2015, 2016 und 2017 300 000 Euro zur Verfügung gestellt, um Angebote für die Flüchtlinge und die Ehrenamtler, die die Flüchtlinge begleiten, zu entwickeln. Wie diese Angebote konkret aussehen, erläuterten Unland und die pädagogischen Mitarbeiterinnen Pantea Dennhoven, Marion Höver-Battermann und Ulla Otte-Fahnenstich.

"Es gibt noch wenig Struktur", findet Ulla Otte-Fahnenstich. Umso wichtiger sei es da, am Engagement der Ehrenamtler anzupacken, um ihnen und damit eben auch den Flüchtlingen konkret zu helfen. Unterm Strich herausgekommen sind unterschiedliche Workshops, die das komplexe Thema sinnvoll aufarbeiten.

Das Katholische Forum nennt vor allem das Beispiel Hückelhoven vorbildlich. "Die Stadt Hückelhoven ist damals nach Anregung von Ulrike Minkenberg die Flüchtlingshilfe sehr beispielhaft angegangen", führte Pantea Dennhoven aus. Und das in einer Zeit, in der in Hückelhoven gerade mal 80 Flüchtlinge lebten, heute sind es etwa 330. Das Modell der Flüchtlingspaten etwa hat sich nicht nur bewährt, es hat auch viele Freiwillige angezogen, die für die Flüchtlinge eine gute Willkommenskultur geschaffen haben. Zudem ist die Stadt Hückelhoven auch Vorreiter in Sachen Integrationsarbeit. Doch die Ehrenamtler müssen entsprechend vorbereitet werden auf das, was sie im Alltag mit den teils schwer traumatisierten Menschen erwartet. In den einzelnen Workshops des Katholischen Forums geht es daher um Themen wie interkulturelle Sensibilisierung, Lebenswirklichkeit Geflüchteter in Deutschland und ganz besonders Erfahrungsaustausch.

"Letztlich geht es darum, dass die Flüchtlinge hier gute Perspektiven für sich entwickeln können", meint Franz-Josef Unland. Er ist froh, dass die pädagogischen Mitarbeiterinnen die Workshops, die sowohl im Nord-, als auch im Südkreis Heinsberg stattfinden, konzipiert haben. Die Akteure sehen sich deshalb bestätigt in ihrer Arbeit, "weil die Bereitschaft, den Menschen zu helfen, sehr groß ist. Die Anteilnahme am Schicksal der Flüchtlinge ist gewaltig. Jedoch ist es nach wie vor ein Entwicklungsprozess, der uns zeigen muss, wo es noch Bedarf gibt", sagen Ulla Otte-Fahnenstich und Marion Höver-Battermann.

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Foto: dpa, mb soe

Im Januar 2016 sind Workshops übrigens auch in Wegberg geplant. Wer sich dafür und das weitere Programm für die Flüchtlingshilfe interessiert, kann sich beim Katholischen Forum online informieren. www.forum-mg-hs.de

(RP)
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